🐾 Wanderwolfs Reise Blog

Monat: Oktober 2019

Absegeln für Seebären 2019

Willkommen zum Seebären Blog, Der Zweite.

Nach dem Törn ist vor dem Törn. Die Chartersaison neigt sich dem Ende zu und wieder einmal will die MOLA Flotte ins Winterquartier bewegt werden. 3 Tage und ca. 180sm liegen vor uns.

Die Reise begann bereits gestern, entspannt geht es nach einer Übernachtung in Hannover weiter über Hamburg nach Flensburg.

Lasst euch mit mir überraschen was für ein Boot wir nach Rügen überführen werden. In vier Stunden werden wir es wissen.

Tag 1 – Von Flensburg nach Svendborg

Mit Schwung durch die Kieler Förde, selbst im 3.Reff zu viel Tuch, auch die Maschine kam kaum gegen Wind und Welle an. Weiter nach Norden durch den Kleinen Belt, dann um die N Spitze von Ærø in den Svendborg Sund. Unser Ziel der Yachthafen von Svendborg war dann gegen halb zehn erreicht. 55,4sm, 8,5h Fahrtdauer, Wind aus SW, 25-35kn G 45kn

Tag 2 – Von Svendborg nach Stubbeköpping

Ein Schlag von 68sm unter teils widrigen Wetterbedingungen mit achterlicher Welle von über 2m, hat uns und unserer kleinen 33fuss Bavaria, Kraft gekostet. Wir sind ziemlich erschöpft aber glücklich und sie hat kein Vorsegel mehr. Da hat sich wohl im Top das Fall verabschiedet, was wir leider bei dem Wetter nicht reparieren konnten.

Unser Route führte uns aus dem Svendborg Sund nach Süden, dann nach Norden um Langeland durch das Fahrwasser des Grossen Belt nach W ins Smålands Fahrwasser. Spannend war dann noch einmal die Nachtansteuerung durch die grossen Brücken im Storstrøm nach Stubbekøbing.

Die Nacht lagen wir sicher vertäut im Yachthafen, morgen erwartet uns nochmal ein langer Schlag nach Breege.

Tag 3 – Stubbekøbing nach Breege

Nachdem unser Fockfall am Morgen nicht zu reparieren und der Wind achterlich eher mit 2 anstatt nötigen 5 einfiel, sind wir unter Motor durchs Fahrwasser Richtung Süden und dann weiter Richtung Osten zur Startlinie nördlich Windpark Baltic I gefahren.

Nachdem die Fock manuell am Spiefall gesetzt war, gings dann im „Regattamodus“ mit Kurs zur Nordspitze der Insel Hiddensee.

Anfangs Schwachwind mit durchziehende Regenfronten mit Starkwind zwangen uns dann doch die Segel zu bergen und die Regatta abzubrechen … schade für uns, denn viele andere Teilnehmer gingen auch aus dem Rennen.

Highlight ist die Nachtansteuerung in den Breeger Boden. Anfangs befeuerte Tonnen dann ohne in einem gerade mal 20m breiten Fahrwasser.

Gegen halb zehn längs an der Tankstelle und dann in der Box festmachen. Alle waren geschafft und hungrig. Ein super Tag für uns und das Boot, die DEIDRE.

Morgen bissi länger schlafen, das Boot an Mola über geben und dann gehts wieder nach Hause.

Bis zum Ansegeln im Frühjahr 2020.

Törn Kroatien 2019

Törnplanung

Zeitraum: Anfang Oktober
Revier: Istrien-Adria-Kornaten

Nach nun bereits vier einwöchigen Chartertörns, hat sich der Wunsch nach einem längeren Törn entlang der kroatischen Küste manifestiert. Die Idee ist, in zwei Wochen so viele Seemeilen wie möglich zu machen, ohne dass der Törn zum Stress wird. Also Urlaub auf dem Wasser steht immer noch ganz oben.

Die Herausforderung besteht hier sicherlich in der Törnplanung, mit wechselnden Wetter- und Windverhältnisse sowie die Notwendigkeit auch bei Nacht zu segeln. Wenn es die Sicherheit zulässt, wäre es auch denkbar -wie bei einer Regatta- soweit möglich, auf den Motor zu verzichten. Einfach um mal zu erleben, was mit der Crew passiert wenn das Boot mal eine Zeit lang in der Flaute liegt.

Starten werden wir in Pula, die Marina Veruda kennen wir bereits gut. Dann in möglichst langen Tagesetappen so weit wie möglich nach Süden, Ankern in Buchten, Marinas werden nur wenn notwendig angelaufen.

Etappenziele könnten Murter, Split oder Brač sein. Dann geht es zurück nach Zadar, dort ist dann Gelegenheit für einen (Teil-) Crewwechsel. Flüge nach Zadar gibt es bereits ab 80,- Euro.

Tag 2

Foto: christinapaetzold

Da wir am Samstag unsere SY Sonelinno nicht wie geplant gegen Mittag übernehmen konnten, starten wir am Samstag um 0600 in Richtung Süden. Vor uns liegen unbekannte Meilen da wir einfach so weit kommen wollen wie möglich. Mit einer 2h Wache segeln wir bei SW Wind mit 5kn die ganze Nacht hindurch. Bei Sonnenaufgang erreichen wir Premuda.

Nach einem Frühstück auf See gehts müde aber mit guter Laune machen wir weiter Strecke. Am Abend finden wir eine kleine Bucht auf der Insel Murter.

Skipper Peter (der Name verrät nichts über seine italenische Abstammung) , verzaubert die Gaumen der Crew mit Spaghetti a la olio.

Es waren dann in 34h auf See 123,4 Seemeilen.

Tag 3

Nochmal ein guter Tag zum Segeln. Bei 3bft müssen wir jedoch ein bisschen den Motor laufen lassen, da die vielen Verbraucher an Bord unsere Batterie auf 11,3V entladen haben. Tagesziel ist eine Ankerbucht irgendwo südlich Šibenic.

Knapp 20sm unter Segel, Wind aus SW zwischen 5 und 9kn.

Tag 4

Ein wunderbarer Segeltag mit Windstärken bis 5bft brachte uns vom Ankerplatz zu einem besonderen Platz auf See.

Vor kurzem ist ein guter Freund und Segler verstorben, der an diesem Platz seine letzte Ruhe gefunden hat. Wir besuchen ihn mit einem Glas Rum und einer Minute des Gedenkens.

Mit achterlichem Wind und bis zu 1,5m Welle von achtern laufen wir mit 5kn unser heutiges Ziel an, Šibenic. Dort wollen wir bis Freitag bleiben und abwettern. Eine gute Gelegenheit mal wieder zu duschen, ein bisschen zu laufen, essen gehen usw. Dinge die man auf See ein bisschen zu kurz kommen.

Tag 7

Šibenic war unsere Wahl zum abwettern der mässigen Bora. War ein gute Wahl, mal wieder bissi zu wandern, viele Festungen sind ein Merkmal dieser Hafenstadt.

Am Freitag ging es dann ziemlich früh Richtung Šukošan, eine riesige Charterbasis südlich Zadar. Dort heuern Jutta und Gerald ab und Sonja, Andrea und Jürgen schiffen ein.

Den Nachmittag wollten wir aber nicht mehr in der Marina verbringen und sind ein bisschen Ri Norden gesegelt und eine Stunde motort. Gelegenheit mal wieder die Schleppangel zu ziehen. Leider wollte keiner meinen leckeren Köder.

Jetzt liegen wir vor Anker an der Insel Vir und geniessen das (noch) sanfte schaukeln unserer Sonelinno.

Tag 9

Eine wunderschöne Ankerbucht an der Südspitze von Mali Losinji war heute unser Tagesziel. Idyllisch gelegen mit einer kleinen Grotte und knapp 20 Bojen zum festmachen. Ein kleiner Pfad führt uns zum Abendessen in die Konoba Balvanida. Bei Fisch, Fleisch und Wein lassen wir den Tag ausklingen.

Beim Rücktransport zum Boot hat sich Skipper Peter mit dem Dinki mächtig ins Zeug gelegt um alle Segler wieder an Bord zu bringen …

Tag 11

Foto: christinapaetzold

Nachdem wir gestern Abend in Rab eingelaufen sind, haben wir den Vormittag um die Stadt zu erkunden und noch kleine Einkäufe zu erledigen … Einhorn Ü-Eier …

Unser heutiger Schlag bringt uns nach Krk, evtl Punat oder wieder eine Ankerbucht. Leider schläft gegen 1400 der Wind ein und wir müssen mal wieder die Maschine bemühen.

An Bord ist grad Ruhe eingekehrt einige schlafen und der Autopilot sorgt bei 5 kn Fahrt für stabilen Kurs.

Tag 13

Nach einer Nacht vor Anker in der Bucht von Punat incl Meteoritenschauer ging es dann schlappe 50 Seemeilen in einem Ritt von 11h um die Nordspitze der Insel Cres, Rijeka in Sichtweite, weiter bis zur ACI Marina in Cres. Eine knappe Stunde mussten wir unter Motor laufen um noch bei Tageslicht anzukommen. Die letzten Seemeilen kämpften wir mit unserer Sonelinno hart am Wind bei 5 bft und bis zu 2m hohen Wellen.

Heute Vormittag Siteseeing Cres um dann am Nachmittag einen kleinen Schlag in Richtung Heimathafen zu segeln.

Tag 14

Für unsere letzte Nacht auf See war diese hübsche Bucht mit Fischerdorf genau die richtige Wahl. Gerade einmal 11sm mit halbem Wind ein schöner kurzer Schlag für einen Nachmittag.

Peter hat uns am Abend mit Paella bekocht und es blieb viel Zeit um die letzten zwei Wochen zu reflektieren. Viele tolle Eindrücke und Erfahrungen menschlich, tierisch wie auch technisch 😉 werden uns in Erinnerung bleiben.

Nach einem nahezu windstillen Tag heute, liegt unsere Sonelinno nun wieder sicher vertäut am Steg 13 in Pula.

Nach zwei Wochen und 409 Seemeilen in kroatischen Gewässern  schließe ich diesen Blog. Danke fürs lesen. Bleibt dran, denn in zwei Wochen werdet ihr hier von den Ostsee-Seebären hören.

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