🐾 Wanderwolfs Reise Blog

Schlagwort: Törn

Unter Segel von Neapel nach Elba

Unser Segelurlaub beginnt jedoch im Nachtzug nach Neapel über Venedig. Aus Kostengründen haben wir keinen Schlafwagen sondern ein Sitzabteil, allerdings ohne Wagon … in Stuttgart bekommen wir von der ÖBB die Info das ausgerechnet unser Wagon fehlt und wir in Salzburg den Zug wechseln müssen (halb zwei nachts). Nix mit ‚Entspannt im Nachtzug reisen‘. Doch wir kommen am nächsten Morgen fast pünktlich in Venedig an und steigen um in den Schnellzug nach Neapel. Dann noch den Transfer mit Bus und Fähre nach Procida und schon können wir auf der ‚Carissima‘ anheuern. Gesamtreisezeit ca.24h, Kosten 100,-€/Person.
Die folgenden Bilder erzählen die weitere Geschichte, deshalb hier nur eine kurze Beschreibung der Fahrtroute: Unter Segeln nach Sant Angelo auf Ischia, Ankerbucht mit Fest und Feuerwerk anlässlich des Heiligen San Michele. Wenn wir uns vorher informiert hätten das der Heilige sein Zuhause in Sant Angelo hatte, wären wir weniger überrascht gewesen und sicher mit dem Beiboot an Land gefahren um an dem Fest teilzunehmen … Nach einer unruhigen Nacht vor Anker mit starkem Schwell in der Bucht, weiter nach Ventotene in den Porto Vecchio. Hübsches Örtle mit Badestrand und Gassen zum schlendern, aber auch hier Inselpreise. Weiter nach Ponza, dort suchen wir uns einen feinen Ankerplatz an der Nordwestküste ‚La Caletta‘ um dann am nächsten Tag in einem langen Schlag mit feinem Wind von achtern bis nach Ostia bei Rom zu kommen. Eine gute Entscheidung wie die kommenden windigen Tage uns zeigen. In Böen werden bis zu 12 Windstärken gemessen. Doch bevor die Welle richtig aufbaut, kommen wir noch gut rein. Wir liegen sicher vertäut im Hafen, bei 45,-/Tag auch noch günstig. Das die Einfahrt bei auflandigem Wind nicht so trivial, ist zeigt dieses Video.
Wir nutzen die Liegetage für einen Ausflug ins Antike Ostia, für 18,-€ kann man die Grundmauern aus der Römerzeit bestaunen. Zeit sollte man mitbringen, wir waren aber nach 3 Stunden ziemlich platt.
Das Wetter bessert sich, doch schon in 2 Tagen soll es wieder heftiger wehen. Also Kurs Giglio, knapp 80 Seemeilen mit einer Nachtfahrt. Bis in den frühen Morgen schwachwindig unter Segel, zeitweise ein rumdümpeln, dafür ist aber Ruhe im Schiff. Bis Capel Rosso, der markanten Südspitze der Insel mit Maschinenfahrt um dann bei aufkommenden Wind erneut die Segel zu setzen um die Ankerbucht Giglio Campese an der Nordwestküste anzusteuern. Nach einem Badetag vor Anker und einer windigen Nacht, jedoch ohne Schwell nehmen wir direkten Kurs auf Portoferraio. So fliegen wir mit 6kn vor dem Wind die 40sm um die Insel Elba herum. Patrice freut sich riesig über die Rückkehr ’seiner‘ Carissima nach 4 Wochen Segelreise.
Nach zwei weiteren Liegetagen bei böigem Wetter genießen wir ‚einfach segeln‘ vor Portoferraio und testen dabei die Aufmerksamkeit der Fährenkapitäne 😉
Am Samstag heisst es dann mal wieder packen und Abschied nehmen … Danke Carissima, Danke Peter&Sonja, Danke La Familia Buechi

Törn Kroatien 2019

Törnplanung

Zeitraum: Anfang Oktober
Revier: Istrien-Adria-Kornaten

Nach nun bereits vier einwöchigen Chartertörns, hat sich der Wunsch nach einem längeren Törn entlang der kroatischen Küste manifestiert. Die Idee ist, in zwei Wochen so viele Seemeilen wie möglich zu machen, ohne dass der Törn zum Stress wird. Also Urlaub auf dem Wasser steht immer noch ganz oben.

Die Herausforderung besteht hier sicherlich in der Törnplanung, mit wechselnden Wetter- und Windverhältnisse sowie die Notwendigkeit auch bei Nacht zu segeln. Wenn es die Sicherheit zulässt, wäre es auch denkbar -wie bei einer Regatta- soweit möglich, auf den Motor zu verzichten. Einfach um mal zu erleben, was mit der Crew passiert wenn das Boot mal eine Zeit lang in der Flaute liegt.

Starten werden wir in Pula, die Marina Veruda kennen wir bereits gut. Dann in möglichst langen Tagesetappen so weit wie möglich nach Süden, Ankern in Buchten, Marinas werden nur wenn notwendig angelaufen.

Etappenziele könnten Murter, Split oder Brač sein. Dann geht es zurück nach Zadar, dort ist dann Gelegenheit für einen (Teil-) Crewwechsel. Flüge nach Zadar gibt es bereits ab 80,- Euro.

Tag 2

Foto: christinapaetzold

Da wir am Samstag unsere SY Sonelinno nicht wie geplant gegen Mittag übernehmen konnten, starten wir am Samstag um 0600 in Richtung Süden. Vor uns liegen unbekannte Meilen da wir einfach so weit kommen wollen wie möglich. Mit einer 2h Wache segeln wir bei SW Wind mit 5kn die ganze Nacht hindurch. Bei Sonnenaufgang erreichen wir Premuda.

Nach einem Frühstück auf See gehts müde aber mit guter Laune machen wir weiter Strecke. Am Abend finden wir eine kleine Bucht auf der Insel Murter.

Skipper Peter (der Name verrät nichts über seine italenische Abstammung) , verzaubert die Gaumen der Crew mit Spaghetti a la olio.

Es waren dann in 34h auf See 123,4 Seemeilen.

Tag 3

Nochmal ein guter Tag zum Segeln. Bei 3bft müssen wir jedoch ein bisschen den Motor laufen lassen, da die vielen Verbraucher an Bord unsere Batterie auf 11,3V entladen haben. Tagesziel ist eine Ankerbucht irgendwo südlich Šibenic.

Knapp 20sm unter Segel, Wind aus SW zwischen 5 und 9kn.

Tag 4

Ein wunderbarer Segeltag mit Windstärken bis 5bft brachte uns vom Ankerplatz zu einem besonderen Platz auf See.

Vor kurzem ist ein guter Freund und Segler verstorben, der an diesem Platz seine letzte Ruhe gefunden hat. Wir besuchen ihn mit einem Glas Rum und einer Minute des Gedenkens.

Mit achterlichem Wind und bis zu 1,5m Welle von achtern laufen wir mit 5kn unser heutiges Ziel an, Šibenic. Dort wollen wir bis Freitag bleiben und abwettern. Eine gute Gelegenheit mal wieder zu duschen, ein bisschen zu laufen, essen gehen usw. Dinge die man auf See ein bisschen zu kurz kommen.

Tag 7

Šibenic war unsere Wahl zum abwettern der mässigen Bora. War ein gute Wahl, mal wieder bissi zu wandern, viele Festungen sind ein Merkmal dieser Hafenstadt.

Am Freitag ging es dann ziemlich früh Richtung Šukošan, eine riesige Charterbasis südlich Zadar. Dort heuern Jutta und Gerald ab und Sonja, Andrea und Jürgen schiffen ein.

Den Nachmittag wollten wir aber nicht mehr in der Marina verbringen und sind ein bisschen Ri Norden gesegelt und eine Stunde motort. Gelegenheit mal wieder die Schleppangel zu ziehen. Leider wollte keiner meinen leckeren Köder.

Jetzt liegen wir vor Anker an der Insel Vir und geniessen das (noch) sanfte schaukeln unserer Sonelinno.

Tag 9

Eine wunderschöne Ankerbucht an der Südspitze von Mali Losinji war heute unser Tagesziel. Idyllisch gelegen mit einer kleinen Grotte und knapp 20 Bojen zum festmachen. Ein kleiner Pfad führt uns zum Abendessen in die Konoba Balvanida. Bei Fisch, Fleisch und Wein lassen wir den Tag ausklingen.

Beim Rücktransport zum Boot hat sich Skipper Peter mit dem Dinki mächtig ins Zeug gelegt um alle Segler wieder an Bord zu bringen …

Tag 11

Foto: christinapaetzold

Nachdem wir gestern Abend in Rab eingelaufen sind, haben wir den Vormittag um die Stadt zu erkunden und noch kleine Einkäufe zu erledigen … Einhorn Ü-Eier …

Unser heutiger Schlag bringt uns nach Krk, evtl Punat oder wieder eine Ankerbucht. Leider schläft gegen 1400 der Wind ein und wir müssen mal wieder die Maschine bemühen.

An Bord ist grad Ruhe eingekehrt einige schlafen und der Autopilot sorgt bei 5 kn Fahrt für stabilen Kurs.

Tag 13

Nach einer Nacht vor Anker in der Bucht von Punat incl Meteoritenschauer ging es dann schlappe 50 Seemeilen in einem Ritt von 11h um die Nordspitze der Insel Cres, Rijeka in Sichtweite, weiter bis zur ACI Marina in Cres. Eine knappe Stunde mussten wir unter Motor laufen um noch bei Tageslicht anzukommen. Die letzten Seemeilen kämpften wir mit unserer Sonelinno hart am Wind bei 5 bft und bis zu 2m hohen Wellen.

Heute Vormittag Siteseeing Cres um dann am Nachmittag einen kleinen Schlag in Richtung Heimathafen zu segeln.

Tag 14

Für unsere letzte Nacht auf See war diese hübsche Bucht mit Fischerdorf genau die richtige Wahl. Gerade einmal 11sm mit halbem Wind ein schöner kurzer Schlag für einen Nachmittag.

Peter hat uns am Abend mit Paella bekocht und es blieb viel Zeit um die letzten zwei Wochen zu reflektieren. Viele tolle Eindrücke und Erfahrungen menschlich, tierisch wie auch technisch 😉 werden uns in Erinnerung bleiben.

Nach einem nahezu windstillen Tag heute, liegt unsere Sonelinno nun wieder sicher vertäut am Steg 13 in Pula.

Nach zwei Wochen und 409 Seemeilen in kroatischen Gewässern  schließe ich diesen Blog. Danke fürs lesen. Bleibt dran, denn in zwei Wochen werdet ihr hier von den Ostsee-Seebären hören.

Törn Kroatien 2018

Es ist Ende September und endlich ist wieder Zeit zum Segeln. Eine Sun Odyssey 45, auf den klangvollen Namen „La Luna“ getauft, wird für die nächsten 6 Tage unser Zuhause sein.

Heimathafen ist die Marina Veruda, im Süden von Pula, eine der Charterbasen von Pitter Yachting. In diesem Jahr wollen wir uns weiter vom bekannten zum unbekannten Revier voran tasten. Die Idee ist, zuerst Mali Lošinj anzulaufen und von dort weiter in die Kvarner Bucht Richtung Krk und Cres. Doch wie so oft kommt es immer anders als man denkt.

Die Wettervorhersagen versprachen für die nächsten Tage aufkommende Bora mittlerer Stärke, ein nicht zu unterschätzender Fallwind, der besonders in diesem Revier für ‚unruhige Nächte‘ sorgen kann. Wir behielten trotzdem unseren Plan bei und steuerten Mali Lošinj an, warum auch nicht?

Foto: christinapaetzold

Am nächsten Morgen war nach einem leckeren Frühstück die Wetterentwicklung und seine Auswirkung auf unseren Törnverlauf das Thema Nummer eins in der Crewbesprechung. Einstimmig entschieden wir uns gegen den Ritt durch die Kvarner Bucht und nahmen Kurs in Richtung NW, Istrien war unser neues Ziel.

Foto: christinapaetzold

Nach einer Nacht in Pula, kreuzten wir am nächsten Tag bis Rovinj, das wir kurz nach Sonnenuntergang erreichten. Da sich die ACI Marina im Bau befand, konnten wir nur im Stadthafen festmachen.

Bei stetigem Wind aus Nord führte uns unsere Route weiter gegenan bis nach Funtana. Eine mittlere und sehr gut geführte Marina südlich Poreč. Die Bucht in der sich das kleine Küstendorf samt der Marina versteckt, lädt zum ankern und baden ein.

In einem letzten langen Schlag bracht uns und unsere „La Luna“ der Wind wieder zurück nach Pula. In der Bucht von Brijuni begleiteten uns einige Delfine, immer wieder ein tolles Erlebnis.

Foto: christinapaetzold

Es ist immer wieder erstaunlich wie schnell eine Woche auf See vergeht, und doch ist der Erholungsfaktor für uns enorm. Um nichts auf der Welt möchte ich das eintauschen.

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner