🐾 Wanderwolfs Reise Blog

Autor: Mario Seite 1 von 4

Eselwandern im Hochschwarzwald

E.N.D. so wie vor 5 Jahren 💕 … nur diesmal zu viert. Beim Adamshof im Südschwarzwald treffen wir uns morgens um 9 mit unseren Begleiterinnen Lotte und Jorinde. Wir kennen uns von einer Tagestour … das war vor 3 Jahren.

Striegeln, Packsattel drauf, noch ein kurzer Blick in die Karte und auf geht’s in Richtung Feldberg. Circa 20km liegen vor uns, so der Plan … von dem die Eselchen aber nix wissen. Interessiert sie auch nicht, eher das viele Grünfutter rechts und links des Weges.

Wir passen unseren Plan ein bisschen an, nehmen den kürzeren Weg über den Rinkensattel, am Feldsee und dem Reimatihof vorbei. Wunderbare Ausblicke und immer wieder Zeit zum schauen, die Esel geben meist das Tempo vor, das ist mal flott aber auch mal nicht.

Nach 15km gegen 18:00 erreichen wir unser Ziel, die Altenvogtsmühle bei Hinterzarten. Erst Eselchen versorgen und dann uns … duschen im Garten, Grill anheizen und einen Schlafplatz für die Nacht erkunden. Wir könnten auch bei den Eseln auf der Koppel schlafen, da hat Franzi einen Bauwagen hergerichtet, ist uns aber zu schattig im Tal. Hinter der Pferdekoppel, oben auf dem Hügel gibt es eine frisch gemähte Wiese. Tausend Sterne und am Morgen der Sonnenaufgang, das ist es 💕

Die ersten Sonnenstrahlen wecken uns es bleibt aber Zeit die Äuglein nochmal kurz zu schließen. Gegen acht gibt’s dann Frühstück für alle. Anschließend besprechen wir den Rückweg, heute soll es zum Matisleweiher gehen dann weiter zum Häuslebauernhof und über die Bangallihöhe zum besten Aussichtsgipfel, dem Hinterwaldkopf. Beim Weiher ein kleiner Badestop, die nächste größere Pause dann erst an am Hinterwaldkopfsattel. Der Gipfel bleibt uns durch Weidezäune versperrt, also aussen rum. Auch unser geplanter Abstieg ins Zastlertal ist versperrt, dann halt weiter zum Häusleberg und dann zügig runter über einen schmalen Bergpfad der unserer Wandergruppe nochmal alles abverlangt. Dank unserer eigenen Kondition und der Coolness unserer Esel sind wir dann gegen acht wohlbehalten am Adamshof und haben viel zu erzählen 😜

info@eselwandern-suedschwarzwald.de

Forststeig 2024

https://www.forststeig.sachsen.de/

Eine 100km Trekkingroute durchs linkselbische Elbsandsteingebirge die schon seit 3 Jahren auf unserer Wunschliste stand. In 7 Etappen mit gemütlichen 15-20km pro Tag. Biwakplätze oder Trekkinghütten als Etappenziel, auch ein Zeltplatz auf tschechischer Seite bieten genug Infrastruktur um mit Zelt und Schlafsack sicher und trocken durch die Nacht zukommen.
Wir starten gegen Mittag bequem vom Dresdner Hauptbahnhof und fahren bis nach Schmilka. Die erste kurze Etappe bringt uns bis zum Zschirnstein-Biwak. Schnell hat uns der Trekking Rhythmus wieder in seinem Bann. Uns gefällts, einfach nur laufen, die Ruhe des Waldes auf sich wirken lassen, die Wunderwerke der Natur bestaunen und … früh ins Bett gehen.
Zwischendrin bietet sich die Gelegenheit auf einem Zeltplatz zu übernachten, böhmische Spezialitäten und feines Bier zu fairen Preisen. Hier wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen und in den Nacht- und frühen Morgenstunden auch mal Schuhe und Rucksäcke aus den Zelten stehlen, gefällt es uns. Die Quelle oberhalb des Zeltplatzes merken wir uns für den Rückweg, die Ortschaft Ostrov streifen wir noch einmal in den kommenden Tagen.
Die Route führt uns durch zauberhafte Wälder, Birken, Buchen, Kiefernbestände, immer wieder auf aussichtsreiche Gipfel, wir sehen Schwarzspechte, Blindschleichen und lauschen dem Gezwitscher der Vögel. Nur ab und an treffen wir auf Kletterer, andere Wanderer, zumeist auf den Biwakplätzen oder in der Nähe von Parkplätzen auch Tagesausflügler. Die meiste Zeit sind wir allein auf der Route, umgeben vom betörenden Duft von Maiglöckchen und Blaubeersträuchern soweit das Auge reicht … leider ist es für diese leckeren Beeren des Waldes noch zu früh im Jahr.
Ob es eine gute Idee ist entlang des Forststeiges so viel Infrastruktur zu bieten wird sich mit der Zeit zeigen. Die Idee mit den Übernachtungstickets ist prima, wenn auch nicht so günstig. Immerhin werden pro Person 10,-€ fällig. Über Quellen entlang der Route muss man sich gut informieren, das kann im Sommer schwierig werden.

Ansegeln+ 2024

Für den Start in die Segelsaison 2024 haben wir uns das Revier der Dänischen Südsee ausgesucht. Das Revier liegt südöstlich Fünen und ist geprägt von vielen kleinen Inseln und Flachwasser. Eine Dehler 34 steht uns zur Verfügung und zwei Segelfreunde aus Nürnberg werden uns begleiten.

Bevor wir jedoch von Flensburg aus starten, werden wir mit den Seebären einen Teil der Mola Flotte von Breege nach Flensburg überführen … alle Jahre wieder ein anstrengendes aber erlebnis- und lehrreiches Unterfangen. Mit der ‚Gerburg‘, eine Bavaria 34 und unseren Mitseglern Christoph und Marcel starten wir am Samstag nach der Crewbesprechung in Richtung Flensburg über Gedser, Bagenkop und Glücksburg. Knapp 160 sm liegen vor uns. Bei zum grossen Teil achterlichen Winden, Sonnenschein aber auch Graupelschauern sind wir mit 7kn Fahrt über Grund (max 9,9kn) flott unterwegs. Alles flutscht, nix geht zu Bruch und wir können das Böötle am Dienstag an den Stützpunkt Flensburg übergeben.

Jetzt beginnt unser Dänemark Urlaub. Neue Yacht übernehmen, einkaufen, alles stauen, mit dem Schiff vertraut machen und auf unsere Mitsegler Renè und Michael warten. Wir haben keine feste Route geplant, wollen nach Wind und Laune jeden Tag aufs neue unser Ziel festlegen. Wir müssen nur beachten, das wir in einer Woche wieder hier in Flensburg sein sollten.

Am ersten Tag lernen wir Sønderborg kennen, da gibt es eine Kneipe, das SKAAL mit sagenhaften 24 Biersorten vom Fass. Natürlich probieren wir nicht alle Sorten, aber ein Dänisches soll es schon sein.

Der nächste Tag bringt uns durch den Alssund, begleitet von Schweinswalen erreichen wir am frühen Abend die Bucht von Dyvig. Vor dem Abendessen (es gibt Linsencurry) leibt noch Zeit für einen Spaziergang rund um den Hafen.

Tag 3 hält uns der Regen zunächst in Dyvig fest, am Mittag klart es auf und wir nehmen Kurs auf Lyø. Nach 24sm ankern wir in Lee an der Norwestspitze der Insel. Bei Temperaturen um die 8 Grad und sternenklarem Himmel geniessen wir diesen traumhaften Ankerplatz.

Ausschlafen auch an Tag 4, erst gegen Mittag lichten wir den Anker und nehmen Kurs auf Ærøskøbing. Bei 3 Windstärken rauschen wir die 24 Seemeilen durch nahezu freies Wasser und machen nach 5 Stunden im Seglerhafen von Ærøskøbing fest. Spannend war hier die Ansteuerung da die Fahrwassertonnen erst ab Mai gesetzt werden. Geräucherte Makrele, Hering und Ærø Bier füllen die hungrigen Seglermägen. Danach bleibt noch Zeit für einen ausgedehnten Strandspaziergang zu den bunten Strandhuset am Badestrand. Auch das erste Eis des Jahres gibt es hier.

Leider müssen wir uns schon wieder auf den Rückweg machen, Zwischenziel ist noch einmal Sønderborg. Vor uns liegen 31sm, bei 4 bft für unsere kleine Dehler perfekte Bedingungen. Das Beste aber: heute das erste Frühstück ohne unsere Webasto Standheizung! Es wird Sommer!

Noch einmal Ausschlafen da der Wind erst am Mittag günstig weht. 21sm durch die Flensburger Förde mit den Speziellen Windverhältnissen Scherungen, Leitplanken-, Kapeffekte und Düsen segeln wir unter Vollzeug, manchmal flott mit 7kn machmal auch nicht wenn Windscherungen uns bis zum Stillstand bremsen. Taktikfehler 😉

Nach 136 sm geht unser erster Törn in die Dänische Südsee viel zu schnell zu Ende. Klar ist wir kommen wieder.

Südliche Vogesen auf dem GR5

Zum Saisonauftakt 2024 machen wir uns wieder auf die Wandersocken und besuchen die nahe gelegenen Vogesen. Für einen entspannten Start quartieren wir uns in La Bonhomme ein. Schnell und günstig für 4,-€ mit dem Bus von Colmar zu erreichen.
Der erste Tag beginnt regnerisch und beschert uns einen doch recht mühsamen Aufstieg zu unserem zweiten Quartier, dem Refuge des 3 Fours, eine Herberge des Club Alpin Francais. Durch Buchenwälder vorbei an Hochmooren mitten rein ins Naturschutzgebiet der Hochvogesen. Militärische Befestigungen und Soldatenfriedhöfe zeugen von der bewegten Geschichte der Region. Nach 8 Stunden und knapp 1300 Höhenmetern erreichen wir am Abend unser Quartier. Nach einer ausgiebigen Mahlzeit und einem Glas Wein geht für uns der Tag recht früh zur Neige.

Der nächste Tag begrüsst uns wesentlich freundlicher. Unser Weg führt uns heute über den Hohneck, weithin sichtbar mit immerhin 1363m vorbei an der markanten Martinswand, an deren Hängen Gemsen grasen, weiter entlang des Höhenkamms von Rainkopf und Batteriekopf runter zum Col de Herrenberg bis kurz vor Le Markstein zum Naturfreundehaus in Treh. Durch zauberhafte Wälder über Wiesen mit wilden Narzissen ein entspannter Wandertag mit nur 680 Höhenmetern.

Nach einer erholsamen Nacht im eigenen Zimmer und einem Porridge Frühstück (Selbstversorger Hütte mit einer riesigen Küche) machen wir uns auf zur Schlussetappe. Höhepunkt ist die Überschreitung des Höchsten in den Vogesen, dem Grand Ballon mit seinen 1424m. Kurz nach der Hütte ist der Weg vor und neben uns regelrecht umgegraben. Wenig später treffen wir auf die Truppe, ein Rotte von 8 stattlichen Wildschweinen kreuzt unseren Weg. Das Wetter wird zunehmend sonniger und wir nehmen den Abstieg nach Thann in Angriff. Auf gut ausgeschilderten Wanderwegen gesäumt von Burgruinen erreichen wir am frühen Abend den Bahnhof von Thann. Von dort bringt uns die Regionalbahn zurück nach Colmar.

Die Tour ging mit leichten Abweichungen entlang des GR5 auf dem man die Vogesen der Länge nach durchqueren kann. Unser Abschnitt war 67km lang mit knapp 2800 Höhenmetern. Am günstigsten übernachtet man in den Naturfreundehäusern mit Selbstversorgung. Berghütten bieten oft HP, da ist man dann schnell bei 50,- p.P.

Rund Rügen+ 2023

Der erste Tag begann direkt mit einem Hafenlieger, da die Übernahme bissi länger dauerte. Tag zwei begrüsste uns mit dickem Nebel, Zeit für Hafenmanöver um auch die Eigenschaften der Dehler kennenzulernen. Am Nachmittag wurde die Sicht besser und ein kurzer Schlag unter Maschine durch die engen Boddenfahrwasser bis Kloster. Ein nahezu leerer Hafen erwartete uns, Zeit ein bisschen spazieren zu gehen, Ziel war der uns (von See) bekannte Leuchtturm am Dornbusch.
Ohne Hektik begann der dritte Tag. Unter Maschine durch das schmale Fahrwasser in Richtung Norden um dann vor Hiddensee bei achterlichem später halbem Wind die Segel zu setzen. Der kürzere, landschaftlich auch reizvolle Weg zwischen Hiddensee und Rügen wäre auch möglich gewesen, spannender war aber die Fahrt durch die Barhöfter Rinne. Pünktlich zur Öffnung der Ziegelgrabenbrücke waren wir in Stralsund, also noch schnell durchhuschen und auf der Ostseite den Hafen des YC Dänholm anzusteuern. Auch wenn der YC schon im Winterschlaf war (Teile der Stege waren abgebaut) hätten wir mit unserer Breite von 3,60m Schwierigkeiten gehabt eine passende Box zu finden. Auf freundliche Einladung der SS Dänholm machten wir dann längs an deren Steg fest. WC und Dusche standen im Clubhaus zur Verfügung.
Wir hatten den Wind aus Ost erwartet, aber das es so schwierig werden würde aus dem Strelasund zum Greifswalder Bodden zu kreuzen war dann doch eine seglerische Herausforderung. Der Wind stand für unser Ziel ‚Irgendwo Rügischer Bodden‘ nicht günstig, also neues Ziel Peenemünde. Die Seekarte zeigte eine spannende Ansteuerung, vor Peenemünde ist es ausserhalb der Fahrwasser ziemlich flach, also sauber navigieren und keine Kompromisse eingehen. Vor Ort sollte sich allesweit weniger spektakulär zeigen, da alles sehr gut betonnt war und auch der Seekarte entsprach. Der Nordhafen ist mit seiner Zufahrt Westexponiert, also bestand auch nicht die Gefahr das das Hochwasser der letzten Woche hier sein Unwesen getrieben hat. Das dies nicht auf alle Häfen auf Rügen zutrifft, sollten wir am nächsten Tag erfahren. Aber nun wisst ihr wofür das ‚+‘ im Titel steht: Rügen+Hiddensee+Usedom

Mit dem ersten Tageslicht werfen wir die Leinen los und steuern unser nächstes Ziel Glowe an. Eine ziemlich flotte Fahrt im zweiten Reff wegen durchziehender Squalls mit Windspitzen um die 30 Knoten. Glowe ist bei Südwind einfach anzusteuern, nur der Tiefenmesser zeigte statt der erwarteten 2,20m nur 1,60m (bei 1,55m Tiefgang bissi knapp). Auch hier wieder ein Hafen im Winterschlaf, zur Übernachtung nach einem langen Segeltag jedoch perfekt für uns.
Am nächsten Morgen bläst der Wind weiterhin aus südlicher Richtung, allerdings hat sich eine ziemliche Welle aufgebaut, sodass wir schön durchgeschaukelt werden. Zügig geht es in Richtung Kreidefelsen und um die nördlichste Spitze der Insel, Kap Arkona. Zeit für uns einen guten Schluck Rum mit Rasmus zu teilen. Nach der Ansteuerungstonne Libben, direkt vor der ersten Fahrwassertonne bergen wir die Segel und tuckern gen Süden bis zum Breeger Fahrwasser. Der weiter aus Süden wehende Wind trägt uns -jetzt wieder unter Segel- an der Wittower Fähre vorbei bis zu unserem Ausgangshafen in Breege.
Nach 170sm sind wir wieder ‚daheim‘. Doch wir haben noch einen Tag für den Jasmunder Bodden. Der Tag ist perfekt dafür, auch wenn uns die Zeit nicht mehr für einen Anleger in Ralswiek reicht. Der Bodden selbst bietet viel Platz zum Segeln, kaum Untiefen und wenn dann sind sie gut betonnt. Also geniessen wir einfach den Tag auf dem Wasser. Mit der untergehenden Sonne segeln wir dann gemächlich zurück nach Breege.

Absegeln 2023

Und wieder einmal mit der Mola Flotte von West nach Ost. Auch in diesem Jahr sollte diese Veranstaltung unter einem besonderen Stern stehen. Der Jahrhundert Sturmflut an der Ostsee. Tage zuvor bläst ein kräftiger Wind stetig die Wassermassen gen Westen, sodass Freitag Nacht, dem 20.Oktober 2023 mächtige 2,3m über Normalpegel im Flensburger Hafen stehen. Keine Chance trockenen Fusses zu den Boote zu kommen. Der Start der Flotte gen Breege wird kurzfristig auf den Sonntag verschoben. Auch wenn Mola die Flotte dann erst am Dienstag erwartet, die meisten Crews sind terminlich nicht so flexibel, was den kleineren (langsameren) Booten eine Nachtfahrt einbringt. Wir können uns auf die Schnelligkeit unserer Dehler 38SQ verlassen und planen zumindest einen Stopp in Gedser oder Fehmarn, je nachdem wie der Wind steht.

Am Sonntag gehts dann auch mit vollem Tuch flott aus der Flensburger Förde in Richtung Fehmarn Belt. Die einzige Herausforderung ist die Tunnelbaustelle, kennen wir noch vom letzten Jahr. So dachten wir … vor Gedser bergen wir die Segel, ich habe Mühe das Boot in den Wind zu stellen. Schnell ist klar wir fahren nur noch mit Standgas. Der Bowdenzug ist gerissen. Gemeinsam beraten wir welche Optionen wir haben und kommen nach kurzer Zeit zu der Entscheidung keinen PAN-PAN abzusetzen, sondern einen Notbowdenzug zu installieren. Durch die Löschöffnung des Niederganges führen zwei Bändsel vom Gashebel am Motor nach draussen. Somit kann ein Crewmitglied mit Blickkontakt zum Rudergänger Gas geben oder eben wegnehmen. Per Handy und Funk erläutern wir den Crews in Gedser unser Problem und bitten um Unterstützung beim Anlegen in dem uns unbekannten Industriehafen. Dank der gesamten Crew gelingt es uns unseren Havaristen sicher festzumachen.
Auch der nächste Tag wird wieder spannend, reichlich Schiffsverkehr, VTG queren, dabei viel segeln bei anfangs gutem Wind, wenig motoren, nur die letzten Meilen durch das enge Breeger Fahrwasser und das wieder einmal bei Nacht. Starke Handscheinwerfer helfen beim Navigieren von Tonne zu Tonne.
Irgenwann gegen Mitternacht erreichen wir unseren Heimathafen und können am Fischersteg längs festmachen. Auch dieses Manöver klappt reibungslos, dank der guten Kommunikation an Bord. Die gesamte Crew der ‚4.Welle‘ ist stolz diese Herausforderung bestanden zu haben, auch zu später Stunde gibt es ein Anlegerbier und auch noch was zum Essen.
Wir hoffen das es im nächsten Jahr nicht ganz so turbulent zugeht und wieder Yardstick Regatta gesegelt werden kann.

Zieh nicht den Stöpsel

Nun endlich auf den höchsten Gipfel der deutschen Alpen. Früh morgens von Ulm mit dem Zug zum Eibsee, eine kurze Einkehr an der Alm bevor wir den Aufstieg zur WNH angehen. Mal mehr mal weniger steil über sommerliche Skipisten und Waldwege, später kraxelnd, bis wir gegen vier die auf 2220m gelegene WNH erreichen. 15Min später setzt der angekündigte Regen ein, der erst nachts um elf nachlässt. Zeit genug den vor uns liegenden Stopselzieher abzutrocknen. Zum Abendessen gibt es Geschnetzeltes mit Nudeln, einfach aber lecker!
Der Wecker klingelt um fünf, 30min später sind wir unterwegs zum Gipfel. Über ein kleines Geröllfeld welches noch im Dunkeln liegt, erreichen wir den Einstieg zum Alpinpfad nach oben. Einige Sicherungen im unteren Bereich nach wie vor lose, weiter oben streckenweise neu verdrahtet.
Nach knapp 3h am Gipfel, und wieder das Plateau fast für uns allein 😃. Kleine Brotzeit, ein GC an der alten Bergstation der Tiroler Bahn und dann den mittlerweile vollkommen überlaufenen Abstieg zur Knorrhütte, wo wir am Nachmittag ankommen. Noch zu erwähnen das „wohltuende“ Bad im Gletschersee am Platt 😂

Unser Rückweg startet halb acht hinunter ins Reintal, ein wunderbares Plätzchen zum Frühstücken finden wir nach einer Gehstunde. Porridge und frischer Espresso 🥰. Weiter führt uns der Weg zur Quelle der Partnach an der Reintalangerhütte vorbei (stempeln und GC vergessen) bis zur Bockhütte. Zeit zum vespern und ein kurzes Nickerchen im Schatten. Ausgeruht nehmen wir den letzten Abschnitt bis und durch die Partnachklamm unter die Stiefel. Um kurz vor sechs stehen wir dann am Bahnsteig in GAP und lassen auf der Rückreise unsere Tour noch einmal geistig passieren. Es war wunderschön ⛰️🥰

Via delle Bocchette

Auch diese Tour stand schon lange auf unserer Wunschliste. Eine Kombination aus Eisenweg, Bergwandern und Hüttentour. Genau richtig für Juli 2023, denn der letzte Klettersteig lag tatsächlich schon wieder 2 Jahre zurück.
Die ‚Ferrata di Bocchette‘, ein Klassiker in der südlichen Brenta führt uns von Madonna di Campglio mit der Seilbahn zum Rif.Stoppani. Von dort starten wir unsere 5-Tages-Tour. Die Etappen gehen wir mit ausreichend Reserve, zeitlich als auch wetterbedingt. So richtig wissen wir ja nicht was uns ‚da oben‘ erwartet. Altschneefelder, Gletscher, Wetterumschwünge? Also Bergstiefel, Grödel, Helm, Sicherungsgerät, Stöcke, eine Notfallausrüstung und entsprechende Bekleidung für eine Hochgebirgstour. Auch wenn wir sehr früh in der Saison dran sind haben wir alle Hütten vorsorglich reserviert. Nachdem es bei unserer Anreise noch wie aus Eimern geregnet hat, erwartet uns die folgenden Tage eine eher stabile Wetterlage. Im Laufe der Tour entscheiden wir uns dennoch jeweils für die leichtere Variante. Absolut die richtige Wahl, jeder Tag ist ein Berggenuss vom Feinsten. Nicht allzuviel Höhenmeter kombiniert mit Klettersteigen entlang der ‚Jahrmillionenbänder‘ hoch oben und Abends eine warme und trockene Berghütte. Die Orientierung fällt leicht, selten geht es auch mal weglos voran, da hilft dann aber das GPS auf dem wir den Track vorbereitet haben.
Die tatsächlich anstrengendste Etappe war dann der Rückweg vom Rif.XII Apostoli nach Madonna di Campglio. Der Abstieg ist anfangs stufig und führt dann weiter durchs Val d’Agola zurück zum Ausgangspunkt.
Am Ende hatten wir dann 35 km Wegstrecke und ca. 3000 Höhenmeter auf dem Tacho, davon 800hm im Aufstieg mit der Seilbahn

Nebel im Fehmarn Belt

Nun endlich war es wieder soweit. Nach zwei Jahren behördlich verordneter Zwangspause durfte wieder gemeinschaftlich gesegelt werden. Zum Abschluss der Saison 2022 wollten 26 Yachten von Flensburg nach Breege auf Rügen gebracht werden. Die Mola Flotte wurde in diesem Jahr komplett erneuert, auch wir hatten eine nagelneue Bavaria 41 mit dem Namen Zephir. Schon fesch so ein nagelneues Bootle.

Unsere Route führte uns am ersten Tag 48 Seemeilen nach Bagenkop an der Südspitze von Langeland. Zahlreiche neugierige Schweinswale begleiteten uns immer wieder ein Stück. Der zweite Schlag hatte als Ziel den Seglerhafen in Gedser, 52 Seemeilen teilweise unter Maschine. Nahezu der gesamte Fehmarnsund war an diesem Tag in dicken Nebel gehüllt und die Nebelhornwarnanlage war fast den ganzen Tag im Einsatz. Am Montag war dann unser bester Segeltag, auch wenn wir während der Yardstick-Regatta immer 1,5kn Strom gegenan hatten. Sonnenschein wechselte sich mit Regenschauern ab, mit Einbruch der Dunkelheit jedoch funkelten dann die Sterne um die Wette, eine prima Gelegenheit unser Wissen über Sternbilder aufzufrischen.

Auch wenn die Regatta Ergebnisse zweitrangig sind, waren wir schon bissi stolz auf den 4.Platz in der Gesamtwertung von immerhin 26 gewerteten Booten.

Peaks of the Balkans

Nachdem wir mit unseren bisherigen Mehrtagestouren die nähere Umgebung erkundet haben, geht’s im Juni 2022 bissi weiter weg. Verschiedene Reiseberichte haben uns inspiriert, den 3-Länder-Rundweg, den Peaks of the Balkans, kurz PoB, zu entdecken. Der Rother-Wanderführer berichtet von 10 Tagestouren zwischen 4 und 7 Gehstunden, fast beliebig mit Gipfelabstechern erweiterbar.

Wir wollen den PoB entgegen der im Rother beschriebenen Richtung und als Selbstversorger, mit dem Zelt erkunden und sind damit unabhängig von Etappenzielen und Unterkünften. Allerdings dadurch mit 5kg mehr Gepäck auch langsamer.

Doch unsere Wanderung in der Grenzregion von Montenegro, Albanien und dem Kosovo beginnt beginnt nicht erst auf dem Balkan sondern direkt vor der Haustür. Die Anreise mit Bus und Bahn über Wien, Zagreb, Belgrad und Podgorica nach Plav ist Teil unseres Abenteuers.

Tag 1
Nach unserer Ankunft in Plav gegen Mittag, stärken wir uns in einem Cafe und statten der Border Police einen Besuch ab. Unsere E-Mail für das Permit ist natürlich nicht angekommen, jedoch bekommen wir innerhalb 20Min neue Permits für den Grenzübertritt ausgestellt. Gegen 1400 Uhr starten wir unsere erste Etappe. Ziel ist der See Hridzko Jezerko, anstrengende 1000hm in der Nachmittagssonne. Circa 1h vor dem See finden wir direkt am Weg eine komfortable Schutzhütte bei Veliki Hrid, purer Luxus mit Tisch Bank und Schlafplätzen für 6 Leute. Wir beschließen hier zu bleiben, da uns neben dem Aufstieg auch noch die Anreise in den Knochen steckt.

Tag 2
Super geschlafen bis kurz nach 6, der Plan war am See zu frühstücken. Im Abstieg, teils schneebedeckt, haben wir immer wieder den Weg verloren. Eine Einstimmung was uns auf den nächsten Etappen immer wieder begegnen wird.
Auf dem Weg nach Babino Polje treffen wir zwei deutsche MTB Fahrer die mit dem Bulli unterwegs sind und auch ein paar Etappen auf dem PoB wandern wollen. Ob wir sie wiedersehen werden?
Wir folgen der Beschilderung. Dies gestaltet sich mühsam, da das queren der Furten wegen hohem Wasser nicht möglich ist, also wieder zurück nach Babino und dem GPS Track aus dem Wanderführer nach oben gefolgt, seitdem haben wir eine vierbeinige Begleiterin, wir nennen sie Pauline.
Unterhalb des Grenzsattels zum Kosovo finden wir einen wunderbaren Platz für unser Zelt. Kaum ist das Essen (Travellunch Nudeln mit Bolognese) fertig, beginnt es zu hageln. Wir machen es uns im Zelt gemütlich, Pauline darf im Vorzelt liegen, sie mag auch kein Gewitter. Nach dem Essen gab’s noch einen heißen Fenchel Anis Tee.

Tag 3
Super erholt waren wir um kurz nach sieben wach, der Himmel ist ein bisschen bewölkt. Pauline war wieder nach Hause gelaufen.
Heute ist unser Ziel Gjvukai im Kosovo. Ein Höhenweg mit vielen Seen und tollen Plätzen zum Rasten, Blumenwiesen mit Enzian, Schlüsselblumen, Krokussen und immer wieder Altschneefeldern erwarten uns. Nach dem Jelenka Pass ein augedehntes Schneefeld, das wir zum Glück im Abstieg leicht überwinden können. Eine Gruppe PoB Hiker aus Belgien kommen uns entgegen, die müssen über den Schnee nach oben, kein Spass!
In der Nähe des Rugova Tales leider immer wieder viel Müll entlang des Weges. Nach 9h sitzen wir in Gjvukai, gleich am Ortseingang, im Restaurant Shpella und trinken ein Peja Bier und hoffen auf eine Dusche und ein Zimmer.
Der Wirt spricht deutsch und hat ein zeitlang in Bremen gearbeitet und gewohnt. Wir bekommen für 40,-€ ein ganzes Haus, die ersehnte Dusche, die Schlafräume oben nutzen wir nicht und schlafen im Wohnzimmer, da wo der Kamin Wärme spendet. Gerne nutzen wir den Fahrservice vom Restaurant zum Gästehaus.

Tag 4
Auch wenn wir trocken und warm geschlafen haben, wars trotzdem nicht besonders gut. Draußen ist halt doch was anderes. Um 0800 kommt unser Abholdienst zum Frühstück. Es gibt Omelett wahlweise mit Schinken oder Käse, Tomate, Gurke, Türkischem Kaffee und Tee.
Um 0915 Start zur nächsten Etappe. Ein gut wanderbarer Fahrweg, dann ein steiler Pfad mit den bereits bekannten Baumhindernissen. Ab Dugaive setzt dann Regen ein. Seit der Ortschaft Drelaj haben wir wieder eine vierbeinige Begleitung „Drela“. Das Wetter verschlechtert sich zunehmend. Ungefähr 400m vor unserem Tagesziel, eine vermeintlich intakte Holzhütte, hören wir das Blöken einer Schafherde, na und wer passt hier oben auf die Tiere auf? Unser erstes Aufeinandertreffen mit zwei Herdenschutzhunden, den Šarplaninac. Anzunehmen das bei weiterer Annäherung nach dem Knurren die nächste Eskalationsstufe folgt. Da wir wegen dem aufziehenden Nebel keinen Blickkontakt zu dem Schäfer aufnehmen können, machen wir lieber kehrt und weichen großräumig über einen steilen Wiesenhang aus.
Mitten im Gebüsch ein riesiger Haufen Bärenkot, na prima, nun haben wir die Wahl zwischen Schutzhund und Braunbär. Es regnet mittlerweile in Strömen, der Umweg kostet uns eine Stunde extra.
Die geplante Übernachtungshütte am Fuss des Hajla ist völlig verfallen und kommt nicht in Frage. Wir gehen ein paar Meter weiter den Berg hinunter und finden einen wunderbaren Platz zwischen zwei Bäumen mit freiem Blick auf die gegenüberliegenden Berghänge, welche morgen unser Ziel sein werden. Mittlerweile regnet es nicht mehr aber es windet ein bisschen. Wir kochen im Zelt und machen es uns gemütlich. Der Abend überrascht uns mit einem wundervollen Licht und einem farbenfrohen Regenbogen. Wegen der Bären wird alles Essbare außerhalb vom Zelt gelagert, die Rucksäcke ziehen wir ein Stück am Baum hoch. Und wieder genießen wir die Ruhe am Berg und das allein sein in vollen Zügen.

Tag 5
Nach einer ruhigen sternenklaren Nacht am Fuße des Hajla haben wir nach einem feinen Müslifrühstück bei Sonnenschein den Abstieg nach Reke angetreten. Eine Hütte auf halben Weg hätte auch gut als Zeltplatz getaugt. Ein Schwatz mit einem albanischen Lehrer aus Oldenburg , einem Eis und Mokka im Restaurant Villa me quira ergänzen unseren Weg nach unten.
Auf der Straße zum Rugova Camp flattert uns ein Schwalbenschwanz um die Köpfe. So federleicht möchten wir auch sein.
Im Restaurant Gryka bunkern wir Wasser und dann gehts 1200hm durch wunderschönen Buchenbestand steil den Berg hoch. Auf halbem Weg treffen wir zwei deutsche Wanderinnen. Auch die werden uns noch einmal begegnen.
Während einer Rast sehen wir Hinterlassenschaften eines Bären auf dem Weg, diesmal ist er tatsächlich ganz in der Nähe … frag Bettina.
Geschafft haben wir ca 300hm pro Stunde und waren gegen 1700 am See Pusi i Magarewe, unserem heutigen Ziel. Wäsche waschen, wieder Wasser bunkern, den Karstbrunnen im See bestaunen, See umrunden, Zeltplatz suchen. Tausende frisch geschlüpfter Moskitos schwirren wie ein riesiger Drohnenschwarm über unseren Köpfen. Direkt am Wasser zelten? Keine gute Idee.
Heute sorgt der Hobo für das Kochfeuer, es gibt Nudeln mit Püree und Trockenfleisch. Es wird eine sternenklare aber kalte Nacht, hoffentlich ohne Bärenbesuch. Unser absolut bester Schlafplatz bisher!

Tag 6
Ein sonniger Morgen zum Frühstück am See. Bissi rumgebummelt, Geschirr gespült, Körperpflege, kurz nach neun brechen wir auf. Abstieg nach Milishevc über ein steiles Wiesenstück mit Ausblick auf das gesamte Tal. Unten dann unsere erste kurze Pause am Denkmal für junge UCK Kämpfer. Wir sehen viele Baustellen für neue Touristen Hütten.
In Roshkodol, gleich am Ortseingang werden wir von Achmed begrüßt und gastfreundlich zum Kaffee eingeladen. Wir zögern zuerst, lassen uns dann aber doch aus Höflichkeit drauf ein. Wir erfahren, Achmed ist ein ehemaliger Lehrer. Heute lebt der 74 jährige von 270€ Rente mit seinen Ziegen und Rindern bescheiden in einer kleinen eher armen Hütte. Seine Familie hat das Dorf verlassen.
Von weitem hören wir am Ortsausgang einen Rasenmäher? Benzin für unseren Kocher! Ein Einheimischer der 35 Jahre in der Schweiz gearbeitet hat schenkt uns ein bissi Benzin. Dank Bettinas Französicher Sprachkenntnisse kommt es zu einer netten Unterhaltung. Nächstes Ziel: der Roshkodoli Pass auf 2250m.
Nach 2 notwendigen und 2 weiteren unnötigen Flussquerungen, brrrr kaltes Wasser, führt uns der Weg durch ein malerisches Tal immer direkt am Fluss entlang der sich tief eingeschnitten hat. Blumenwiesen und Unmengen von (zukünftigen) Blaubeeren sowie einigen potentiellen Zeltwiesen. Wir wollen aber weiter auch wenn das Etappenziel heute wohl nicht erreicht wird.
Am Ende des Tales erwarten wir wieder einige Schneefelder.
Bevor uns das Wetter oder die Dunkelheit überrascht, suchen wir gegen sechs einen passenden Platz fürs Zelt. Ein kleiner Sattel, direkt neben einem ehemaligen Beobachtungsposten oder auch Waffenversteck, gibt uns ein bisschen Schutz vor dem Wind. Hier oben ist es halt kalt um diese Jahreszeit.
Heute gibt es Beef Stroganov und einen Tee, zum Nachtisch Kaffee.

Tag 7
Nach einer wunderbar ruhigen Nacht, weckt uns die Sonne gegen sechs Uhr. Ein Übernachtungsgast zwischen den Rucksäcken hat wohl auch einen feinen Platz gefunden. Ausgesetzt weit weg vom Zelt konnte er uns nix mehr anhaben. Noch zu prüfen welche Art Mini-Skorpion das war. Gepackt ist heute nicht ganz so schnell … Wegen der Sonne 😉 -nbrille
Der Plan bis Mittag in Doberdol zu sein, ging nicht auf. Viele Schneefelder, die umgangen oder gequert werden mussten, bremsen unser Vorankommen. An der Kosovarisch Montenegrinischen Grenze trafen wir zwei Jäger … Männer mit Gewehren und Hunden, aus Babino Polje. Zwei der Hunde begleiteten uns bis hinter die Albanischen Grenze nach Doberdol. Dort haben sie es nicht über den Bach geschafft den wir wieder Mal barfuß queren mussten. Hoffen wir das die zwei Halbstarken wieder nach Hause finden.
Heute begegneten uns drei Hiker, davon eine Alleinreisende junge Frau aus Lettland, nur mit der Hängematte unterwegs. Tapfer!
In Doberdol ging unsere heutige Etappe zu Ende, wir wollten eh einen (halben) Ruhetag einlegen, Unterkunft finden wir bei Bashkimi. Heißes Dusche, Frisches Essen, Brot, Suppe, Pommes, Salat, Kaffee, kaltes Bier … Und ein richtiges Bett … Nicht das unseres bisher falsch war.

Tag 8
Heute, so der Plan, wollen wir bis kurz vor Valbona. Fast 2 Etappen, zu einem bewirtschafteten Zeltplatz, auch nach dem ‚Ruhetag‘ gestern ne ziemlich lange Strecke. Mal sehen ob die Etappe nach Tehti machbar ist. Wir haben gehört das die gesperrt sein soll, wegen Schneefeldern und das es auch schon Unfälle gegeben hat.
Gleich zum Start in Doberdol eine vermeintliche Flussquerung. Es sollte eine Brücke da sein, doch die ist auch auf dieser Seite des Dorfes eingestürzt. Wie schon einige Mal erlebt, ist einfach der Wasserstand der Flüsse zu hoch um trockenen Fusses auf die andere Seite zu kommen. Doch bevor wir die Stiefel wieder einmal ausziehen entdecken wir einen Steg, versteckt hinter einem kleinen Hügel, direkt am Anwesen. Ein Privatsteg sozusagen. Diesen Weg meinte also unser freundlicher Gastgeber.
Entlang des Weges immer wieder tolle Plätze mit genialem Blick auf die Berge. Freilaufende Pferde begegnen uns. Wo die wohl zu Hause sind?
Wir treffen eine Hikerin aus Österreich die auch am 7.Juni ab Plav ihre Heimreise antreten will. Auch einen Kuckuck sehen wir, jeden Tag haben uns seine Rufe von Morgens bis Abends begleitet.
Unser Weg führt durch wunderbare Eichen- und Buchenwälder und noch nicht wieder bewohnte und teils vom Winter in Mitleidenschaft gezogene Hirtensiedlungen.
Wir durchqueren Cerem, eine alte Siedlung mit teils verfallenen Häusern, eingebettet inmitten zum Teil steil aufragenden Felsmassiven und brodelnden Flüsse. Gaaanz viel Natur eben. Am Ortsausgang treffen wir wieder auf eine kleine Pferdeherde, sie nehmen denselben Weg wie wir, nur in die andere Richtung. Dem Leittier sind wir nicht geheuer und er oder sie führt seine kleine Gruppe in einem sicheren Abstand um uns herum. Absolut unaufgeregt.
Der Abstieg nach Valbona, mit der “Abkürzung” sparen wir 5km Wegstrecke, sehr abenteuerlich. Ausgesetzt zugewachsen, ausgewaschene Rinnen waren zu queren … Super gemeistert! Gegen 1900 Uhr kommen wir ziemlich platt am Car Campground bei Rilindja, kurz vor Valbona an. Zelt aufbauen, duschen, eine Siebenschläfer-Familie schaut von oben zu 😉 Auch Deutsche aus Zwickau und Starnberg stehen hier mit ihrem Campermobil. Wir schwatzen ein bisschen. Nach diesem anstrengenden Tag sind wir Beide ziemlich durstig … und lassen den Trail noch einmal an uns vorbeiziehen.
Heute entstand die Idee dem heimischen Schwarzwaldverein mit einen Reisevortrag vom PoB zu erzählen, Bettina war begeistert 😉

Tag 9
Nach dem verpacken der Ausrüstung gibts einen extra Kaffee und kalte Cola vor dem loslaufen am Campingplatz. 4km Asphalt nach Valbona, die Sonne brennt, auch deutsche Urlauber haben kein Erbarmen und fahren an uns vorbei. Auf halber Strecke hat ein Brite der in Tirana arbeitet und in Stuttgart studiert hat, Erbarmen und nimmt uns die letzten Kilometer bis zum Ende der Straße mit. Der Aufstieg zum Valbona Pass führt durch ein Schottertal und dann weiter in teils dichtem Wald, selbst dort oben gibt es noch kleine Campingplätze und Gästehäuser. Auf halber Höhe zum Pass eine Bar mit Bier für 5€. Schnell ist klar hier gibt’s nur Kaffee für uns. Mit Peter, dem Betreiber einigen wir uns. Er stellt die Bialetti und wir den Kaffee, denn er hatte nur noch Nescafé. Schon bald sitz er bei uns am Tisch, die Selbstgedrehten mit bestem albanischen Tabak aus Shkodra und einen Raki gehen aufs Haus. Aus der geplanten 5min Pause wurde eine Stunde.
Noch eine Stunde später waren wir dann auch schon am Valbona Pass. Es bleibt noch Zeit für einen Abstecher zum Gipfelkreuz.
Nun geht’s wieder abwärts, anfangs steinig, spärlich bewachsen von Bergkiefern später dann durch wunderbaren alten Buchenbestand zu unser Zeltwiese mit Ausblick oberhalb Theth. Auf halber Höhe noch eine kurze Pause an einem Restaurant, auch hier das Bier eher teuer. Von dem Schinken der an der Decke hängt lassen wir die Finger. Aber Wasser bunkern wir für unser Abendessen und Frühstück. Dann finden wir noch mitten auf dem Weg einen Rucksack mit Albanischen Pass, wir überlegen was damit tun. Stehen lassen oder mitnehmen. Zehn Minuten später kommt auch der Besitzer. Die Tasche ist wohl vom Esel gefallen. Wie vermutet finden wir den perfekten Platz für unser Zelt mit einer kleinen Feuerstelle. Hier muss schon mal ein Hirte gewesen sein. Das Abendessen gibts vom Hobo, Nudeln mit Rindfleisch und frischem Tee. Der Wind frischt auf und rüttelt am Zelt, das Wetter ist aber stabil gut. Wir hoffen auf eine ruhige Nacht.

Tag 10
Geschlafen haben wir wie zwei Babys bis zum Morgengrauen. Wieder einmal geweckt vom Amselgesang und den wärmenden Sonnenstrahlen.
Der Kocher hat bissi Probleme mit dem “Rasenmäherbenzin”, also musste zum Frühstück der Hobo ran und unser Wasser für Kaffee, Tee und Müsli aufkochen. Kurz nach acht starten wir dann Richtung Theth. An einem Campingplatz mit Restaurant vorbei und dann nach Norden abgebogen vorbei an verstreuten Häusern von Teth. Ein erfrischender Fluss aus den Bergen bietet Gelegenheit Geschirr zu spülen, Wäsche iund uns selbst zu waschen. Auch wieder wieder ein Tag der kleinen Pausen. Kaffee und Cola bei ‚Ded Kola‘ und dann weiter durchs teilweise unterspülte Flussbett. Noch ein kurzer Stop bei ‚Taxi Kroni‘ mit Chips und Korca Bier, ein Blondes ein Dunkles. Alles für 6Euro + 200lek Trinkgeld weil das Benzin so teuer ist 😉
Es folgt der steile Anstieg zum Pejes Pass auf Höhe 1700 in sengender Sonne. Wasser hatten wir genug, der Rucksack immer leichter und die Stimmung prima. Der Weg ist nicht zu verfehlen und gut beschildert. Imposantes Panorama in alle Richtungen.
Kurz vorm Pejes Pass zwei bekannte Gesichter von Etappe 2 bei Babino. Stephan und Anna (die Mountainbiker) haben sich dann doch zwei Etappen vorgenommen und wollten bis Valbona. Freudiges Wiedersehen auf dem Rundtrail. Zeit um ein paar Minuten zu schnattern und Erlebnisse auszutauschen.
Abstieg über vom Eis geschliffen Felsblöcke zur nächsten Hirtensiedlungen kurz vor der Montenegrinischen Grenze. Leider sind alle Hütten verlassen und verfallen, auch keine ‚Bar‘ mehr. Wasser haben wir dann doch noch oberhalb einer Viehtränke gefunden. Es war so leise in dem Tal, das wir das Wasser ‚erlauscht‘ haben. Dort könnten wir zwei Finken beobachten, gesungen haben sie wunderschön, könnten Distelfink gewesen sein. Weisser Schnabel gelber Bauch roter Kopf. Platz fürs Zelt zu finden war bissi schwierig weil Karstlöcher die Wiese in eine Kraterlandschaft verwandelt haben. Steinschlagsicher finde wir dann doch noch eine Ebene Stelle direkt am Trail mit wunderbarer Aussicht auf die uns umgebenden Berge. Holz ist schnell gesammelt und der Hobo angeheizt. Es wird wieder lecker gekocht wie jeden Abend bei uns. Nun endlich haben wir mal Zeit für ein richtiges Lagerfeuer, wenn auch klein. Fledermäuse flattern um das Zelt und Pfeifen uns die Ohren voll. Unser treuer Begleiter, der Kuckuck gibt auch bald Ruhe, dafür gibt’s heute Käuzchen und Rabengeschrei.
Halb zehn verschwinden wir dann hundemüde im Schlafsack und warten auf den grossen Regen, am Nachmittag hatte es schon Mal gedonnert.

Tag 11
Unser erster Wegpunkt für heute ist der Schlangensee. Laut Rother ist dieser See meist trocken doch nicht um diese Jahreszeit. Kurz darauf treffen wir die zwei Wanderinnen vom Tag 5. Sie sind auf dem Weg nach Theth um dann über Tirana heimzufliegen.
Für unsere Mittagspause rasten wir beim Restaurant Grilja in Vusanje mit Serbischem Bier Jelena und Fli (geschichtet Crepes mit Käse Schmand Füllung) Salat und Brot Nebenan verschwindet der Fluss in einem Wasserfall rauschend im Boden, um ein paar Kilometer später bei den Ali Pasha Quellen wieder aus dem Berg zu sprudeln. Bei den Ali Pasha Quellen finden wir einen perfekten Platz zum Wäsche waschen und wir nehmen uns Zeit für ein kühlendes Fußbad in brunnenkalten Wasser direkt aus dem Berg.
Die Orte Vusanje und Gusinje sind nicht besonders sehenswert aber es gibt einen Supermarkt mit leckerem Eis. Das eben über uns hereinbrechende Gewitter mit Starkregen sitzen wir bei einer Pizza Vesuvio aus und beobachten die hier brütenden Schwalben bei ihren halsbrecherischen Flugmanövern.
Kurz nach der Ortschaft beginnt der sanfte Aufstieg nach Zagrade. Ca 1km vor unserem geplanten Zeltplatz nutzen wir einen Brunnen am Wegesrand um Wasser zu bunkern, so wie immer. Für Abends und morgens. Direkt nebenan ein Mann am Wiese mähen, auf herkömmliche Weise mit einer Sense und eine junge Frau an seiner Seite. Wir kommen gleich ins Gespräch und schon wurden wir deutlich zum Kaffee eingeladen. Daraus wurde dann ein Abendessen, ein Telefongespräch mit dem Cousin aus Sindelfingen und wir durften Gast in ihrem Haus sein. Familie Šefkija, Malagic, seine Frau, Tochter Sanella und Sohn Sanel. Geschlafen haben wir dann im Dachgeschoss auf einer Matratze, zum Glück gut geschützt da es in der Nacht noch einmal heftig geregnet hat. Auch wenn’s bissi verqualmt war vom Ofen im Erdgeschoss waren wir sehr dankbar über diese Einladung. Unterhalten haben wir uns mit Google translate, war bissi anstrengend aber unsere einzige Möglichkeit, da keiner der Familie deutsch oder englisch sprach. Geredet haben wir über ihre Arbeit mit den Tieren, die Familie und unsere Tour durch den Balkan. Ein Geschenk diese wunderbare gastfreundliche Familie kennengelernt zu haben. Es gab Käse, Gurken, Kaffee, Tee, Äpfel und Orangen, auch gekochte Eier mit warmer Milch. Sie haben alles mit uns geteilt, auch wenn man das zurückhaltend sein sollte, da sie auch das Wenige mit ihren Gästen teilen. Für uns der Himmel auf Erden, denn der heutige Tag war wirklich ein lazy day im Vergleich zu unseren anderen Tagesetappen.

Tag 12
Auch wenn wir eine lange Etappe nach Plav vorhaben, kommen wir eher später weg. Unsere Gastgeber lassen uns erst nach einem ausgiebigen Frühstück mit frischen Pfannkuchen gehen. Das war die Bedingung für das von uns gewünschte Erinnerungsfoto mit Ihnen. Rasch können wir Höhenmeter machen auch wenn’s nach unserem lazy day nicht so flüssig läuft. Die Regenschauer der Nacht und die Sonne am Morgen bescherten uns einen anstrengenden Aufstieg zur Katun Ravna, eine der vielen verlassenen Hirtensiedlungen. Kurze Pause am Zwischenziel und dann weiter zum Visitor (Bandera). Der Einstieg am Sattel beginnt zunächst weglos durch Bergkiefern und bodendeckende Blaubeersträucher, wir halten uns immer auf dem Bergrücken nach oben bis kurz vorm vrh Samina, Vorgipfel des Bandera. Eine bewirtschaftet Hütte gab’s nicht, also entscheiden wir uns für eine kleine Snackpause mit Kaffee mit Pfannkuchen und Kuchen von unserer Gastfamilie. Das Idyll trügt, langsam wird’s dunkel um uns herum, einzelne Tropfen die gleich wieder verdampfen fallen vom Himmel. Nach einer guten halben Stunde brechen wir zum Gipfel auf. Nochmal Karte checken denn wir müssen ein Schneefeld umgehen, über ein Schotterfeld leicht absteigen um dann im Zickzack zum Gipfel aufzusteigen. Ein Steinadler schwingt sich vor uns in die Lüfte. Die ersten Gewitterzellen ziehen mit Abstand vorbei, wir beeilen uns trotzdem … damit waren wir gut beraten, wie sich kurze Zeit später herausstellt. Kaum oben angekommen rücken die folgenden Gewitter bedrohlich nah ran. Windböen fegen uns fast vom Grat, Blitze zucken in der Nähe, nicht ganz unkritisch. Am Gipfelkreuz gehen wir zügig vorbei und beginnen den Abstieg. Bettina führt den „Notabstieg“ an. Eine prächtige Hornviper kreuzt unseren Weg. Der Regen setzt ein, Zeit für die Regenjacken, Hose braucht’s noch nicht, denken wir … folgenschwere Fehlentscheidung. Keine zwanzig Minuten später rauscht das Gewitter direkt über uns hinweg, mit Hagel und Böen. Wir sind binnen Minuten durchnässt, aber froh das Gewitter überstanden zu haben. Eine Schutzhütte wäre hier oben eine sinnvolle Einrichtung. Weiter geht der Abstieg im Dauerregen, durch teilweise wegloses Gelände, immer wieder ist der Weg durch umgestürzte Bäume versperrt, Markierungen fehlen oder der Weg ist zugewachsen. Auch Bärenkot liegt auf dem Weg, sie sind immer noch in der Nähe. Wir glauben nicht mehr daran bei Tageslicht anzukommen. Mittlerweile steht das Wasser in den Schuhen … die Sache mit den Regenhosen.
Immer noch auf Höhe 1600 stapfen wir pitschnass durch den Wald nach unten. Das GPS hilft uns einigermaßen den Kurs zu halten. Immer wieder rutschige Äste und Steine unter dem Laub, jeder darf Mal … Gegen 1800 erste Hoffnung doch noch bei Tageslicht nach Plav zu kommen, wir sehen die ersten Häuser.
Um sieben erreichen wir dann die Straße und halb acht sind wir dann am Ziel unseres PoB angekommen, der Campingplatz Lake View. Nur heute haben wir keine Lust mehr auf Camping und nehmen uns ein Zimmer mit heißer Dusche, eine Flasche Rotwein und nutzen jeden Haken im Zimmer um unsere Sachen zum trocknen aufzuhängen. Erschöpft aber glücklich schlafen wir so gut wie lange nicht mehr.

Tag 13
Da wir scneller unterwgs waren als gedacht, gönnen wir uns einen freien Tag am See in Plav. Der Tag beginnt mit einem feinen Frühstück mit Omelett und Brot und Wurst und zwei Tassen Kaffee im Hotel Lake View … Mittagsschläfchen auf der Wiese neben dem Zelt … Spaziergang am See und Baden in klarem und ziemlich kalten Wasser, auch einen Sprungturm gab’s 😉
Anschliessend Bummeln durch die Gassen von Plav, hist. Wachtürme anschauen ‚Redžepagića kula‘, einkaufen … Wein und Chips zum Abendessen. Beim Bäcker was Süßes, und wieder haben wir so lange gebummelt das uns ein ausgedehnter Regenschauer keine 400m vorm Campingplatz festsetzt. Besser wäre jetzt im trockenen auf der Terrasse bei einer Tasse Kaffee dem Unwetter zuzuschauen.
Doof nur das unsere Socken und Schuheinlagen immer noch ‚zumTrocknen‘ draußen hängen.
Zwei Karlsruher mit einem Ford Transit holen sich bei uns aktuelle Infos über den PoB und wollen dann morgen die 7 Tage Runde ohne den Kosovo gehen … ob die ahnen was für ein Wetter sie die nächsten Tage erwartet? Wir tauschen uns mit zwei belgischen Hikern aus die den PoB auch heute beendet haben. Viele Parallele Erlebnisse.
Heute ist Zeit für Ausrüstungspflege. Unsere Paltznachbarn aus Thüringen helfen uns mit einer Bürste für die Schuhe die sehen ziemlich mitgenommen aus, Schlamm und Waldboden vom Vortag.
Die letzte Portion Travellunch und Instant Nudeln werden am Abend vertilgt, wir wollen kein unnötiges Gepäck für den Rückweg undkeiner der Hiker brauchte etwas. Gegen elf sind wir im Bett und schlafen auch gleich.

Tag 14+15
Frühstück im Lake View, ähnlich opulent wie am Vortag. Zelt einpacken denn gegen Mittag ist schon wieder Regen angesagt. Wir hatten auf unserer Tour ziemlich Glück mit dem Wetter, das realisieren wir jetzt erst richtig.
Nun Regnet es schon seit zwei Stunden. Die Hiker aus Karlsruhe werden gleich an ihrem ersten Wandertag patschnass. Wir nutzen die Zeit zum Buchen der Unterkunft in Zagreb, dort wollen wir noch eine Nacht bleiben. Pünktlich fährt unser Bus nach Podgorica, derselbe Fahrer wie vor zwei Wochen. Und wieder hoffen wir auf funktionierende Bremsen auf dieser kurvenreichen Strecke.
Keine zwei Stunden später Vollsperrung der schmalen Bergstrasse wegen Unfall, bis die Kripo das alles vermessen und fotografiert hat vergehen zwei Stunden und wir können weiter. Alles ohne Aufregung solange wir unseren Zug in Podgorica bekommen. Immer fast parallel zu der Bahnstrecke die wir später wieder Richtung Norden nach Belgrad fahren werden, allerdings im Schlafwagen und bei Dunkelheit. Kurz vor dem Ziel ein Stopp mit dem wir erst nichts anfangen können, dann hält ein großer Reisebus neben uns und die Passagiere werden ausgetauscht. Jetzt ist klar, die Bus Firma Elan versucht den Fahrplan zu korrigieren. Kein schlechter Tausch für uns, ein komfortabler Tausch.
In Podgorica angekommen bleibt noch genügend Zeit für den Ticketkauf, das Schlafabteil für zwei für 74€. Wir sind Happy. Noch ne ‚kleine‘ Pizza und ein feines Risotto beim Bahnhofsimbiss -absolute Empfehlung! überbrückt die Zeit bis unser Zug aus Bar quietschend am Bahnsteig hält. Noch bevor das herannahenden Gewitter Podgorica erreicht, verlassen wir Podgorica in Richtung Belgrad und fahren in die Nacht hinein. Unser Schlafabteil lässt sich nicht verriegeln, der Betreiber empfiehlt das ausdrücklich für die Nacht. Wir wechseln das Abteil und schlafen jetzt im ersten Wagon im Abteil Nr2. Der Zugbegleiter klappt ins noch die dritte Pritsche hoch, so können wir oben sitzen und in der Dämmerung die vorbeiziehende Landschaft genießen -sofern nicht einer der zahlreichen Tunnel die Sicht verhindert. Die Müdigkeit kommt schnell nach Rotwein und Brezeln, noch vor der Grenzkontrolle schlummern wir weg. Gegen elf dann der Check an der MNE Grenzstation Bijelo Polje. Iwann geht’s dann weiter, wir schlafen wieder und denken das war’s dann mit Kontrollen. Kurz nach Mitternacht dann der Stopp auf der serbischen Seite in Bjelopoljska. Im Halbschlaf kramen wir nach unseren Pässen, alles ist schnell und höflich erledigt.
Wir werden durch die Nacht geschaukelt, tief und fest schlafen wir in mitgebrachter Seidenbettwäsche (unser Hüttenschlafsack). Zähneputzen, Plumpsklo nutzen, Sachen zusammenpacken … nach Fahrplan hätten wir schon seit einer Stunde in Belgrad sein müssen. Aber der dient eher zur groben Orientierung.
Kurz nach halb acht sind wir dann da, auf direktem Weg ins MyDan zum Frühstücken, dieses Restaurant kennen wir von der Hinreise. Doppelter Espresso und ein Omelett mit Käse. Langsam im Tag ankommen, Reisepläne checken, E-Mails schreiben. Um kurz nach zehn spazieren wir in Richtung Busbahnhof, ca 2,5km durch die City. Bus und Straßenbahn reizen uns gerade nicht. Belebte Straßen, Großbaustelle und Menschen Gewusel bis zum alten Bahnhofsgebäude mit einer Lokomotive aus dem Jahr 1943 und der imposanten Statue des Stefan Nemanja. Ein lohnender Weg wenn man wenig Gepäck dabei hat -so wie wir 😉
Nun noch ein kurzer Ausflug in Serbische ‚Bürokratie‘ oder auch Geschäftstüchtigkeit:
Kein Kiosk nimmt Euro oder Kreditkarte, wie abgesprochen überall dieselbe Antwort, dabei wollen wir nur ein Wasser und ein Eis. Also Wechselstube, 5€ = 500 Dinar. Wir schlendern vor uns hin … haben ja Zeit. Zugangscheck am Bahnhof… man braucht ein Ticket zum Betreten … und 380 Dinar 😉 Also wieder Wechselstube, jeder verdient ein bisschen. Tickets erworben und die Info das am Steig 22 unser Bus wartet, easy. Nur kein Busfahrer zu sehen. Noch rechtzeitig merken wir es ist Steig 20, auch ein Sirmium Bus. Gepäck verladen, noch 5min bis zur Abfahrt … Puhhhh, geschafft. Ca 20 Leute im Bus, Klimaanlage funktioniert … Alles prima!
Bis zur serbischen Grenze flutscht die Fahrt. Einer der Vierbeinigen Grenzschützer findet besonderes Gefallen an einer unser Mitreisenden. Sie denkt er will spielen, setzt sich aber vor sie und geht auch nicht mehr weg bis seine zweibeinigen Kollegen sich um die junge Frau ‚kümmern‘. Uns beschert es 1,5h Wartezeit, da Flixbus wohl niemanden hängen lässt. Alle Reisenden ertragen die Verspätung gelassen, auch weil vielleicht niemand einen Anschluss in Zagreb geplant hat. Doch am nächsten Busbahnhof muss sie dann doch den Bus verlassen.
Ankunft in Zagreb gegen sieben. Da wir uns schon gut auskennen ist der Weg zur Unterkunft bekannt. Zoran, unser Vermieter, kommt zeitgleich mit uns dort an, kurze Einweisung in die Funktion der Türöffner zum Zugang zur „Kellerwohnung“ klein aber fein, sauber und funktional. Duschen umziehen und los zum Essen. Da das erste angesteuerte Restaurant nicht mehr existiert gehen wir kurzerhand in das von der Hinreise in sehr guter Erinnerung gebliebene ‚Purger‘ auf der anderen Seite des Parks, keine 10 min Fußweg. Zuerst ein Bier bestellen und dann wieder vor der Qual der Wahl der reichhaltigen Karte. Es wird Tintenfisch Risotto mit gegrilltem Gemüse und Weingulasch mit Salat. Alles wieder sehr sehr lecker. Nach dem zweiten Bier sind wir kugelrund und schlendern in unsere Kellerwohnung.

Tag 16
Geweckt vom Lärm der Straße, das Fenster ist auf dem selben Niveau wie der Bürgersteig, scheint die Nacht vorbei … Fenster zu und weiterschlafen, wir wollen erst gegen halb zehn zum Bäcker frühstücken gehen. Einen Tee und eine Tasse Kaffee aus der Teeküche zum Tagesstart. Bäcker Korica, eine Straße weiter. Sehr leckere Cruffins und Croissants … Schon wieder kugelrund und Happy.
Wir sitzen noch eine Stunde am Springbrunnen im Park und gehen dann auf die Suche nach der Einkaufsstraße die sich im Untergrund versteckt. Eine unscheinbare Treppe führt hinunter und ein munteres Menschentreiben begrüßt uns. Chips, Wein, frisches Obst und Gummibärle für die Reise werden gekauft.
Am Bahnsteig noch ’schnell‘ einen Espresso, wir haben noch 30 min bis zum Zug. Nur bezahlen wird mal wieder schwierig, keine Kreditkarte nur Bar in Kuna. Die Wechselstube hat geschlossen. Eine nette Dame vom Nachbartischhilft uns eine andere Wechselstube im UG zu finden. Schnell sind 10 € gewechselt und wir können unseren Kaffee bezahlen.
Fast pünktlich fährt unser Zug ab. Mit offenem Fenster lässt sich’s gerade so aushalten. Wunderbare Landschaft zieht vorbei, die Siedlungen werden sauberer und gepflegter. Bis Ljubljana ist auch der Zug leer und hat auch die Verspätung wieder aufgeholt. Wir haben nur 8min in Villach zum umsteigen. Alles easy, auch der RJ war bissi verspätet. Gut das wir reserviert haben, diesmal bestehen wir auf unserem Sitzplatz. Pünktlich auf die Minute in Salzburg angekommen, direkt zum City Bräu, keine 5 Minuten vom Bahnhof. Hier gibt’s echtes Wiener Schnitzel und ein frisches Bier. Wir haben Zeit bis Viertel nach neun, also chillen und genießen. Der RJX rauscht mit 20 min Verspätung in Salzburg ein, auch dieser Zug ziemlich voll. Wir müssen wieder auf unserer Reservierung bestehen, auch wenn der Typ ’not amused‘ erscheint und gestresst wirkt … Prüfung morgen und nichts gelernt? Möglich.
Chillen … Damit ist es an der deutschen Grenze dann schnell vorbei! Erneute Passkontrolle, Maskenpflicht … einige müssen den Zug verlassen weil iwas mit den Pässen nicht stimmt. Willkommen im Chaos Land Deutschland…. bloß nicht anstecken lassen von diesem Irrsinn … Oooohhhmmmm!
Schlussendlich in München knapp 80 min Verspätung, dank den deutschen Behörden in bewährter Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn. Aber der ICE nach Ulm wartet und wir sind dann doch fast pünktlich zu Hause. Gegen 2 Uhr morgens endet unser Balkan Abenteuer.

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