Unser Segelurlaub beginnt jedoch im Nachtzug nach Neapel über Venedig. Aus Kostengründen haben wir keinen Schlafwagen sondern ein Sitzabteil, allerdings ohne Wagon … in Stuttgart bekommen wir von der ÖBB die Info das ausgerechnet unser Wagon fehlt und wir in Salzburg den Zug wechseln müssen (halb zwei nachts). Nix mit ‚Entspannt im Nachtzug reisen‘. Doch wir kommen am nächsten Morgen fast pünktlich in Venedig an und steigen um in den Schnellzug nach Neapel. Dann noch den Transfer mit Bus und Fähre nach Procida und schon können wir auf der ‚Carissima‘ anheuern. Gesamtreisezeit ca.24h, Kosten 100,-€/Person.
Die folgenden Bilder erzählen die weitere Geschichte, deshalb hier nur eine kurze Beschreibung der Fahrtroute: Unter Segeln nach Sant Angelo auf Ischia, Ankerbucht mit Fest und Feuerwerk anlässlich des Heiligen San Michele. Wenn wir uns vorher informiert hätten das der Heilige sein Zuhause in Sant Angelo hatte, wären wir weniger überrascht gewesen und sicher mit dem Beiboot an Land gefahren um an dem Fest teilzunehmen … Nach einer unruhigen Nacht vor Anker mit starkem Schwell in der Bucht, weiter nach Ventotene in den Porto Vecchio. Hübsches Örtle mit Badestrand und Gassen zum schlendern, aber auch hier Inselpreise. Weiter nach Ponza, dort suchen wir uns einen feinen Ankerplatz an der Nordwestküste ‚La Caletta‘ um dann am nächsten Tag in einem langen Schlag mit feinem Wind von achtern bis nach Ostia bei Rom zu kommen. Eine gute Entscheidung wie die kommenden windigen Tage uns zeigen. In Böen werden bis zu 12 Windstärken gemessen. Doch bevor die Welle richtig aufbaut, kommen wir noch gut rein. Wir liegen sicher vertäut im Hafen, bei 45,-/Tag auch noch günstig. Das die Einfahrt bei auflandigem Wind nicht so trivial, ist zeigt dieses Video.
Wir nutzen die Liegetage für einen Ausflug ins Antike Ostia, für 18,-€ kann man die Grundmauern aus der Römerzeit bestaunen. Zeit sollte man mitbringen, wir waren aber nach 3 Stunden ziemlich platt.
Das Wetter bessert sich, doch schon in 2 Tagen soll es wieder heftiger wehen. Also Kurs Giglio, knapp 80 Seemeilen mit einer Nachtfahrt. Bis in den frühen Morgen schwachwindig unter Segel, zeitweise ein rumdümpeln, dafür ist aber Ruhe im Schiff. Bis Capel Rosso, der markanten Südspitze der Insel mit Maschinenfahrt um dann bei aufkommenden Wind erneut die Segel zu setzen um die Ankerbucht Giglio Campese an der Nordwestküste anzusteuern. Nach einem Badetag vor Anker und einer windigen Nacht, jedoch ohne Schwell nehmen wir direkten Kurs auf Portoferraio. So fliegen wir mit 6kn vor dem Wind die 40sm um die Insel Elba herum. Patrice freut sich riesig über die Rückkehr ’seiner‘ Carissima nach 4 Wochen Segelreise.
Nach zwei weiteren Liegetagen bei böigem Wetter genießen wir ‚einfach segeln‘ vor Portoferraio und testen dabei die Aufmerksamkeit der Fährenkapitäne 😉
Am Samstag heisst es dann mal wieder packen und Abschied nehmen … Danke Carissima, Danke Peter&Sonja, Danke La Familia Buechi
Autor: Mario Seite 1 von 4


E.N.D. so wie vor 5 Jahren 💕 … nur diesmal zu viert. Beim Adamshof im Südschwarzwald treffen wir uns morgens um 9 mit unseren Begleiterinnen Lotte und Jorinde. Wir kennen uns von einer Tagestour … das war vor 3 Jahren.
Striegeln, Packsattel drauf, noch ein kurzer Blick in die Karte und auf geht’s in Richtung Feldberg. Circa 20km liegen vor uns, so der Plan … von dem die Eselchen aber nix wissen. Interessiert sie auch nicht, eher das viele Grünfutter rechts und links des Weges.
Wir passen unseren Plan ein bisschen an, nehmen den kürzeren Weg über den Rinkensattel, am Feldsee und dem Reimatihof vorbei. Wunderbare Ausblicke und immer wieder Zeit zum schauen, die Esel geben meist das Tempo vor, das ist mal flott aber auch mal nicht.
Nach 15km gegen 18:00 erreichen wir unser Ziel, die Altenvogtsmühle bei Hinterzarten. Erst Eselchen versorgen und dann uns … duschen im Garten, Grill anheizen und einen Schlafplatz für die Nacht erkunden. Wir könnten auch bei den Eseln auf der Koppel schlafen, da hat Franzi einen Bauwagen hergerichtet, ist uns aber zu schattig im Tal. Hinter der Pferdekoppel, oben auf dem Hügel gibt es eine frisch gemähte Wiese. Tausend Sterne und am Morgen der Sonnenaufgang, das ist es 💕
Die ersten Sonnenstrahlen wecken uns es bleibt aber Zeit die Äuglein nochmal kurz zu schließen. Gegen acht gibt’s dann Frühstück für alle. Anschließend besprechen wir den Rückweg, heute soll es zum Matisleweiher gehen dann weiter zum Häuslebauernhof und über die Bangallihöhe zum besten Aussichtsgipfel, dem Hinterwaldkopf. Beim Weiher ein kleiner Badestop, die nächste größere Pause dann erst an am Hinterwaldkopfsattel. Der Gipfel bleibt uns durch Weidezäune versperrt, also aussen rum. Auch unser geplanter Abstieg ins Zastlertal ist versperrt, dann halt weiter zum Häusleberg und dann zügig runter über einen schmalen Bergpfad der unserer Wandergruppe nochmal alles abverlangt. Dank unserer eigenen Kondition und der Coolness unserer Esel sind wir dann gegen acht wohlbehalten am Adamshof und haben viel zu erzählen 😜
info@eselwandern-suedschwarzwald.de

https://www.forststeig.sachsen.de/
Eine 100km Trekkingroute durchs linkselbische Elbsandsteingebirge die schon seit 3 Jahren auf unserer Wunschliste stand. In 7 Etappen mit gemütlichen 15-20km pro Tag. Biwakplätze oder Trekkinghütten als Etappenziel, auch ein Zeltplatz auf tschechischer Seite bieten genug Infrastruktur um mit Zelt und Schlafsack sicher und trocken durch die Nacht zukommen.
Wir starten gegen Mittag bequem vom Dresdner Hauptbahnhof und fahren bis nach Schmilka. Die erste kurze Etappe bringt uns bis zum Zschirnstein-Biwak. Schnell hat uns der Trekking Rhythmus wieder in seinem Bann. Uns gefällts, einfach nur laufen, die Ruhe des Waldes auf sich wirken lassen, die Wunderwerke der Natur bestaunen und … früh ins Bett gehen.
Zwischendrin bietet sich die Gelegenheit auf einem Zeltplatz zu übernachten, böhmische Spezialitäten und feines Bier zu fairen Preisen. Hier wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen und in den Nacht- und frühen Morgenstunden auch mal Schuhe und Rucksäcke aus den Zelten stehlen, gefällt es uns. Die Quelle oberhalb des Zeltplatzes merken wir uns für den Rückweg, die Ortschaft Ostrov streifen wir noch einmal in den kommenden Tagen.
Die Route führt uns durch zauberhafte Wälder, Birken, Buchen, Kiefernbestände, immer wieder auf aussichtsreiche Gipfel, wir sehen Schwarzspechte, Blindschleichen und lauschen dem Gezwitscher der Vögel. Nur ab und an treffen wir auf Kletterer, andere Wanderer, zumeist auf den Biwakplätzen oder in der Nähe von Parkplätzen auch Tagesausflügler. Die meiste Zeit sind wir allein auf der Route, umgeben vom betörenden Duft von Maiglöckchen und Blaubeersträuchern soweit das Auge reicht … leider ist es für diese leckeren Beeren des Waldes noch zu früh im Jahr.
Ob es eine gute Idee ist entlang des Forststeiges so viel Infrastruktur zu bieten wird sich mit der Zeit zeigen. Die Idee mit den Übernachtungstickets ist prima, wenn auch nicht so günstig. Immerhin werden pro Person 10,-€ fällig. Über Quellen entlang der Route muss man sich gut informieren, das kann im Sommer schwierig werden.

Für den Start in die Segelsaison 2024 haben wir uns das Revier der Dänischen Südsee ausgesucht. Das Revier liegt südöstlich Fünen und ist geprägt von vielen kleinen Inseln und Flachwasser. Eine Dehler 34 steht uns zur Verfügung und zwei Segelfreunde aus Nürnberg werden uns begleiten.

Bevor wir jedoch von Flensburg aus starten, werden wir mit den Seebären einen Teil der Mola Flotte von Breege nach Flensburg überführen … alle Jahre wieder ein anstrengendes aber erlebnis- und lehrreiches Unterfangen. Mit der ‚Gerburg‘, eine Bavaria 34 und unseren Mitseglern Christoph und Marcel starten wir am Samstag nach der Crewbesprechung in Richtung Flensburg über Gedser, Bagenkop und Glücksburg. Knapp 160 sm liegen vor uns. Bei zum grossen Teil achterlichen Winden, Sonnenschein aber auch Graupelschauern sind wir mit 7kn Fahrt über Grund (max 9,9kn) flott unterwegs. Alles flutscht, nix geht zu Bruch und wir können das Böötle am Dienstag an den Stützpunkt Flensburg übergeben.

Jetzt beginnt unser Dänemark Urlaub. Neue Yacht übernehmen, einkaufen, alles stauen, mit dem Schiff vertraut machen und auf unsere Mitsegler Renè und Michael warten. Wir haben keine feste Route geplant, wollen nach Wind und Laune jeden Tag aufs neue unser Ziel festlegen. Wir müssen nur beachten, das wir in einer Woche wieder hier in Flensburg sein sollten.
Am ersten Tag lernen wir Sønderborg kennen, da gibt es eine Kneipe, das SKAAL mit sagenhaften 24 Biersorten vom Fass. Natürlich probieren wir nicht alle Sorten, aber ein Dänisches soll es schon sein.

Der nächste Tag bringt uns durch den Alssund, begleitet von Schweinswalen erreichen wir am frühen Abend die Bucht von Dyvig. Vor dem Abendessen (es gibt Linsencurry) leibt noch Zeit für einen Spaziergang rund um den Hafen.

Tag 3 hält uns der Regen zunächst in Dyvig fest, am Mittag klart es auf und wir nehmen Kurs auf Lyø. Nach 24sm ankern wir in Lee an der Norwestspitze der Insel. Bei Temperaturen um die 8 Grad und sternenklarem Himmel geniessen wir diesen traumhaften Ankerplatz.

Ausschlafen auch an Tag 4, erst gegen Mittag lichten wir den Anker und nehmen Kurs auf Ærøskøbing. Bei 3 Windstärken rauschen wir die 24 Seemeilen durch nahezu freies Wasser und machen nach 5 Stunden im Seglerhafen von Ærøskøbing fest. Spannend war hier die Ansteuerung da die Fahrwassertonnen erst ab Mai gesetzt werden. Geräucherte Makrele, Hering und Ærø Bier füllen die hungrigen Seglermägen. Danach bleibt noch Zeit für einen ausgedehnten Strandspaziergang zu den bunten Strandhuset am Badestrand. Auch das erste Eis des Jahres gibt es hier.

Leider müssen wir uns schon wieder auf den Rückweg machen, Zwischenziel ist noch einmal Sønderborg. Vor uns liegen 31sm, bei 4 bft für unsere kleine Dehler perfekte Bedingungen. Das Beste aber: heute das erste Frühstück ohne unsere Webasto Standheizung! Es wird Sommer!
Noch einmal Ausschlafen da der Wind erst am Mittag günstig weht. 21sm durch die Flensburger Förde mit den Speziellen Windverhältnissen Scherungen, Leitplanken-, Kapeffekte und Düsen segeln wir unter Vollzeug, manchmal flott mit 7kn machmal auch nicht wenn Windscherungen uns bis zum Stillstand bremsen. Taktikfehler 😉
Nach 136 sm geht unser erster Törn in die Dänische Südsee viel zu schnell zu Ende. Klar ist wir kommen wieder.

Zum Saisonauftakt 2024 machen wir uns wieder auf die Wandersocken und besuchen die nahe gelegenen Vogesen. Für einen entspannten Start quartieren wir uns in La Bonhomme ein. Schnell und günstig für 4,-€ mit dem Bus von Colmar zu erreichen.
Der erste Tag beginnt regnerisch und beschert uns einen doch recht mühsamen Aufstieg zu unserem zweiten Quartier, dem Refuge des 3 Fours, eine Herberge des Club Alpin Francais. Durch Buchenwälder vorbei an Hochmooren mitten rein ins Naturschutzgebiet der Hochvogesen. Militärische Befestigungen und Soldatenfriedhöfe zeugen von der bewegten Geschichte der Region. Nach 8 Stunden und knapp 1300 Höhenmetern erreichen wir am Abend unser Quartier. Nach einer ausgiebigen Mahlzeit und einem Glas Wein geht für uns der Tag recht früh zur Neige.
Der nächste Tag begrüsst uns wesentlich freundlicher. Unser Weg führt uns heute über den Hohneck, weithin sichtbar mit immerhin 1363m vorbei an der markanten Martinswand, an deren Hängen Gemsen grasen, weiter entlang des Höhenkamms von Rainkopf und Batteriekopf runter zum Col de Herrenberg bis kurz vor Le Markstein zum Naturfreundehaus in Treh. Durch zauberhafte Wälder über Wiesen mit wilden Narzissen ein entspannter Wandertag mit nur 680 Höhenmetern.
Nach einer erholsamen Nacht im eigenen Zimmer und einem Porridge Frühstück (Selbstversorger Hütte mit einer riesigen Küche) machen wir uns auf zur Schlussetappe. Höhepunkt ist die Überschreitung des Höchsten in den Vogesen, dem Grand Ballon mit seinen 1424m. Kurz nach der Hütte ist der Weg vor und neben uns regelrecht umgegraben. Wenig später treffen wir auf die Truppe, ein Rotte von 8 stattlichen Wildschweinen kreuzt unseren Weg. Das Wetter wird zunehmend sonniger und wir nehmen den Abstieg nach Thann in Angriff. Auf gut ausgeschilderten Wanderwegen gesäumt von Burgruinen erreichen wir am frühen Abend den Bahnhof von Thann. Von dort bringt uns die Regionalbahn zurück nach Colmar.
Die Tour ging mit leichten Abweichungen entlang des GR5 auf dem man die Vogesen der Länge nach durchqueren kann. Unser Abschnitt war 67km lang mit knapp 2800 Höhenmetern. Am günstigsten übernachtet man in den Naturfreundehäusern mit Selbstversorgung. Berghütten bieten oft HP, da ist man dann schnell bei 50,- p.P.

Der erste Tag begann direkt mit einem Hafenlieger, da die Übernahme bissi länger dauerte. Tag zwei begrüsste uns mit dickem Nebel, Zeit für Hafenmanöver um auch die Eigenschaften der Dehler kennenzulernen. Am Nachmittag wurde die Sicht besser und ein kurzer Schlag unter Maschine durch die engen Boddenfahrwasser bis Kloster. Ein nahezu leerer Hafen erwartete uns, Zeit ein bisschen spazieren zu gehen, Ziel war der uns (von See) bekannte Leuchtturm am Dornbusch.
Ohne Hektik begann der dritte Tag. Unter Maschine durch das schmale Fahrwasser in Richtung Norden um dann vor Hiddensee bei achterlichem später halbem Wind die Segel zu setzen. Der kürzere, landschaftlich auch reizvolle Weg zwischen Hiddensee und Rügen wäre auch möglich gewesen, spannender war aber die Fahrt durch die Barhöfter Rinne. Pünktlich zur Öffnung der Ziegelgrabenbrücke waren wir in Stralsund, also noch schnell durchhuschen und auf der Ostseite den Hafen des YC Dänholm anzusteuern. Auch wenn der YC schon im Winterschlaf war (Teile der Stege waren abgebaut) hätten wir mit unserer Breite von 3,60m Schwierigkeiten gehabt eine passende Box zu finden. Auf freundliche Einladung der SS Dänholm machten wir dann längs an deren Steg fest. WC und Dusche standen im Clubhaus zur Verfügung.
Wir hatten den Wind aus Ost erwartet, aber das es so schwierig werden würde aus dem Strelasund zum Greifswalder Bodden zu kreuzen war dann doch eine seglerische Herausforderung. Der Wind stand für unser Ziel ‚Irgendwo Rügischer Bodden‘ nicht günstig, also neues Ziel Peenemünde. Die Seekarte zeigte eine spannende Ansteuerung, vor Peenemünde ist es ausserhalb der Fahrwasser ziemlich flach, also sauber navigieren und keine Kompromisse eingehen. Vor Ort sollte sich allesweit weniger spektakulär zeigen, da alles sehr gut betonnt war und auch der Seekarte entsprach. Der Nordhafen ist mit seiner Zufahrt Westexponiert, also bestand auch nicht die Gefahr das das Hochwasser der letzten Woche hier sein Unwesen getrieben hat. Das dies nicht auf alle Häfen auf Rügen zutrifft, sollten wir am nächsten Tag erfahren. Aber nun wisst ihr wofür das ‚+‘ im Titel steht: Rügen+Hiddensee+Usedom
Mit dem ersten Tageslicht werfen wir die Leinen los und steuern unser nächstes Ziel Glowe an. Eine ziemlich flotte Fahrt im zweiten Reff wegen durchziehender Squalls mit Windspitzen um die 30 Knoten. Glowe ist bei Südwind einfach anzusteuern, nur der Tiefenmesser zeigte statt der erwarteten 2,20m nur 1,60m (bei 1,55m Tiefgang bissi knapp). Auch hier wieder ein Hafen im Winterschlaf, zur Übernachtung nach einem langen Segeltag jedoch perfekt für uns.
Am nächsten Morgen bläst der Wind weiterhin aus südlicher Richtung, allerdings hat sich eine ziemliche Welle aufgebaut, sodass wir schön durchgeschaukelt werden. Zügig geht es in Richtung Kreidefelsen und um die nördlichste Spitze der Insel, Kap Arkona. Zeit für uns einen guten Schluck Rum mit Rasmus zu teilen. Nach der Ansteuerungstonne Libben, direkt vor der ersten Fahrwassertonne bergen wir die Segel und tuckern gen Süden bis zum Breeger Fahrwasser. Der weiter aus Süden wehende Wind trägt uns -jetzt wieder unter Segel- an der Wittower Fähre vorbei bis zu unserem Ausgangshafen in Breege.
Nach 170sm sind wir wieder ‚daheim‘. Doch wir haben noch einen Tag für den Jasmunder Bodden. Der Tag ist perfekt dafür, auch wenn uns die Zeit nicht mehr für einen Anleger in Ralswiek reicht. Der Bodden selbst bietet viel Platz zum Segeln, kaum Untiefen und wenn dann sind sie gut betonnt. Also geniessen wir einfach den Tag auf dem Wasser. Mit der untergehenden Sonne segeln wir dann gemächlich zurück nach Breege.

Und wieder einmal mit der Mola Flotte von West nach Ost. Auch in diesem Jahr sollte diese Veranstaltung unter einem besonderen Stern stehen. Der Jahrhundert Sturmflut an der Ostsee. Tage zuvor bläst ein kräftiger Wind stetig die Wassermassen gen Westen, sodass Freitag Nacht, dem 20.Oktober 2023 mächtige 2,3m über Normalpegel im Flensburger Hafen stehen. Keine Chance trockenen Fusses zu den Boote zu kommen. Der Start der Flotte gen Breege wird kurzfristig auf den Sonntag verschoben. Auch wenn Mola die Flotte dann erst am Dienstag erwartet, die meisten Crews sind terminlich nicht so flexibel, was den kleineren (langsameren) Booten eine Nachtfahrt einbringt. Wir können uns auf die Schnelligkeit unserer Dehler 38SQ verlassen und planen zumindest einen Stopp in Gedser oder Fehmarn, je nachdem wie der Wind steht.
Am Sonntag gehts dann auch mit vollem Tuch flott aus der Flensburger Förde in Richtung Fehmarn Belt. Die einzige Herausforderung ist die Tunnelbaustelle, kennen wir noch vom letzten Jahr. So dachten wir … vor Gedser bergen wir die Segel, ich habe Mühe das Boot in den Wind zu stellen. Schnell ist klar wir fahren nur noch mit Standgas. Der Bowdenzug ist gerissen. Gemeinsam beraten wir welche Optionen wir haben und kommen nach kurzer Zeit zu der Entscheidung keinen PAN-PAN abzusetzen, sondern einen Notbowdenzug zu installieren. Durch die Löschöffnung des Niederganges führen zwei Bändsel vom Gashebel am Motor nach draussen. Somit kann ein Crewmitglied mit Blickkontakt zum Rudergänger Gas geben oder eben wegnehmen. Per Handy und Funk erläutern wir den Crews in Gedser unser Problem und bitten um Unterstützung beim Anlegen in dem uns unbekannten Industriehafen. Dank der gesamten Crew gelingt es uns unseren Havaristen sicher festzumachen.
Auch der nächste Tag wird wieder spannend, reichlich Schiffsverkehr, VTG queren, dabei viel segeln bei anfangs gutem Wind, wenig motoren, nur die letzten Meilen durch das enge Breeger Fahrwasser und das wieder einmal bei Nacht. Starke Handscheinwerfer helfen beim Navigieren von Tonne zu Tonne.
Irgenwann gegen Mitternacht erreichen wir unseren Heimathafen und können am Fischersteg längs festmachen. Auch dieses Manöver klappt reibungslos, dank der guten Kommunikation an Bord. Die gesamte Crew der ‚4.Welle‘ ist stolz diese Herausforderung bestanden zu haben, auch zu später Stunde gibt es ein Anlegerbier und auch noch was zum Essen.
Wir hoffen das es im nächsten Jahr nicht ganz so turbulent zugeht und wieder Yardstick Regatta gesegelt werden kann.

Nun endlich auf den höchsten Gipfel der deutschen Alpen. Früh morgens von Ulm mit dem Zug zum Eibsee, eine kurze Einkehr an der Alm bevor wir den Aufstieg zur WNH angehen. Mal mehr mal weniger steil über sommerliche Skipisten und Waldwege, später kraxelnd, bis wir gegen vier die auf 2220m gelegene WNH erreichen. 15Min später setzt der angekündigte Regen ein, der erst nachts um elf nachlässt. Zeit genug den vor uns liegenden Stopselzieher abzutrocknen. Zum Abendessen gibt es Geschnetzeltes mit Nudeln, einfach aber lecker!
Der Wecker klingelt um fünf, 30min später sind wir unterwegs zum Gipfel. Über ein kleines Geröllfeld welches noch im Dunkeln liegt, erreichen wir den Einstieg zum Alpinpfad nach oben. Einige Sicherungen im unteren Bereich nach wie vor lose, weiter oben streckenweise neu verdrahtet.
Nach knapp 3h am Gipfel, und wieder das Plateau fast für uns allein 😃. Kleine Brotzeit, ein GC an der alten Bergstation der Tiroler Bahn und dann den mittlerweile vollkommen überlaufenen Abstieg zur Knorrhütte, wo wir am Nachmittag ankommen. Noch zu erwähnen das „wohltuende“ Bad im Gletschersee am Platt 😂
Unser Rückweg startet halb acht hinunter ins Reintal, ein wunderbares Plätzchen zum Frühstücken finden wir nach einer Gehstunde. Porridge und frischer Espresso 🥰. Weiter führt uns der Weg zur Quelle der Partnach an der Reintalangerhütte vorbei (stempeln und GC vergessen) bis zur Bockhütte. Zeit zum vespern und ein kurzes Nickerchen im Schatten. Ausgeruht nehmen wir den letzten Abschnitt bis und durch die Partnachklamm unter die Stiefel. Um kurz vor sechs stehen wir dann am Bahnsteig in GAP und lassen auf der Rückreise unsere Tour noch einmal geistig passieren. Es war wunderschön ⛰️🥰

Auch diese Tour stand schon lange auf unserer Wunschliste. Eine Kombination aus Eisenweg, Bergwandern und Hüttentour. Genau richtig für Juli 2023, denn der letzte Klettersteig lag tatsächlich schon wieder 2 Jahre zurück.
Die ‚Ferrata di Bocchette‘, ein Klassiker in der südlichen Brenta führt uns von Madonna di Campglio mit der Seilbahn zum Rif.Stoppani. Von dort starten wir unsere 5-Tages-Tour. Die Etappen gehen wir mit ausreichend Reserve, zeitlich als auch wetterbedingt. So richtig wissen wir ja nicht was uns ‚da oben‘ erwartet. Altschneefelder, Gletscher, Wetterumschwünge? Also Bergstiefel, Grödel, Helm, Sicherungsgerät, Stöcke, eine Notfallausrüstung und entsprechende Bekleidung für eine Hochgebirgstour. Auch wenn wir sehr früh in der Saison dran sind haben wir alle Hütten vorsorglich reserviert. Nachdem es bei unserer Anreise noch wie aus Eimern geregnet hat, erwartet uns die folgenden Tage eine eher stabile Wetterlage. Im Laufe der Tour entscheiden wir uns dennoch jeweils für die leichtere Variante. Absolut die richtige Wahl, jeder Tag ist ein Berggenuss vom Feinsten. Nicht allzuviel Höhenmeter kombiniert mit Klettersteigen entlang der ‚Jahrmillionenbänder‘ hoch oben und Abends eine warme und trockene Berghütte. Die Orientierung fällt leicht, selten geht es auch mal weglos voran, da hilft dann aber das GPS auf dem wir den Track vorbereitet haben.
Die tatsächlich anstrengendste Etappe war dann der Rückweg vom Rif.XII Apostoli nach Madonna di Campglio. Der Abstieg ist anfangs stufig und führt dann weiter durchs Val d’Agola zurück zum Ausgangspunkt.
Am Ende hatten wir dann 35 km Wegstrecke und ca. 3000 Höhenmeter auf dem Tacho, davon 800hm im Aufstieg mit der Seilbahn

Nun endlich war es wieder soweit. Nach zwei Jahren behördlich verordneter Zwangspause durfte wieder gemeinschaftlich gesegelt werden. Zum Abschluss der Saison 2022 wollten 26 Yachten von Flensburg nach Breege auf Rügen gebracht werden. Die Mola Flotte wurde in diesem Jahr komplett erneuert, auch wir hatten eine nagelneue Bavaria 41 mit dem Namen Zephir. Schon fesch so ein nagelneues Bootle.
Unsere Route führte uns am ersten Tag 48 Seemeilen nach Bagenkop an der Südspitze von Langeland. Zahlreiche neugierige Schweinswale begleiteten uns immer wieder ein Stück. Der zweite Schlag hatte als Ziel den Seglerhafen in Gedser, 52 Seemeilen teilweise unter Maschine. Nahezu der gesamte Fehmarnsund war an diesem Tag in dicken Nebel gehüllt und die Nebelhornwarnanlage war fast den ganzen Tag im Einsatz. Am Montag war dann unser bester Segeltag, auch wenn wir während der Yardstick-Regatta immer 1,5kn Strom gegenan hatten. Sonnenschein wechselte sich mit Regenschauern ab, mit Einbruch der Dunkelheit jedoch funkelten dann die Sterne um die Wette, eine prima Gelegenheit unser Wissen über Sternbilder aufzufrischen.
Auch wenn die Regatta Ergebnisse zweitrangig sind, waren wir schon bissi stolz auf den 4.Platz in der Gesamtwertung von immerhin 26 gewerteten Booten.