Unser Segelurlaub beginnt jedoch im Nachtzug nach Neapel über Venedig. Aus Kostengründen haben wir keinen Schlafwagen sondern ein Sitzabteil, allerdings ohne Wagon … in Stuttgart bekommen wir von der ÖBB die Info das ausgerechnet unser Wagon fehlt und wir in Salzburg den Zug wechseln müssen (halb zwei nachts). Nix mit ‚Entspannt im Nachtzug reisen‘. Doch wir kommen am nächsten Morgen fast pünktlich in Venedig an und steigen um in den Schnellzug nach Neapel. Dann noch den Transfer mit Bus und Fähre nach Procida und schon können wir auf der ‚Carissima‘ anheuern. Gesamtreisezeit ca.24h, Kosten 100,-€/Person.
Die folgenden Bilder erzählen die weitere Geschichte, deshalb hier nur eine kurze Beschreibung der Fahrtroute: Unter Segeln nach Sant Angelo auf Ischia, Ankerbucht mit Fest und Feuerwerk anlässlich des Heiligen San Michele. Wenn wir uns vorher informiert hätten das der Heilige sein Zuhause in Sant Angelo hatte, wären wir weniger überrascht gewesen und sicher mit dem Beiboot an Land gefahren um an dem Fest teilzunehmen … Nach einer unruhigen Nacht vor Anker mit starkem Schwell in der Bucht, weiter nach Ventotene in den Porto Vecchio. Hübsches Örtle mit Badestrand und Gassen zum schlendern, aber auch hier Inselpreise. Weiter nach Ponza, dort suchen wir uns einen feinen Ankerplatz an der Nordwestküste ‚La Caletta‘ um dann am nächsten Tag in einem langen Schlag mit feinem Wind von achtern bis nach Ostia bei Rom zu kommen. Eine gute Entscheidung wie die kommenden windigen Tage uns zeigen. In Böen werden bis zu 12 Windstärken gemessen. Doch bevor die Welle richtig aufbaut, kommen wir noch gut rein. Wir liegen sicher vertäut im Hafen, bei 45,-/Tag auch noch günstig. Das die Einfahrt bei auflandigem Wind nicht so trivial, ist zeigt dieses Video.
Wir nutzen die Liegetage für einen Ausflug ins Antike Ostia, für 18,-€ kann man die Grundmauern aus der Römerzeit bestaunen. Zeit sollte man mitbringen, wir waren aber nach 3 Stunden ziemlich platt.
Das Wetter bessert sich, doch schon in 2 Tagen soll es wieder heftiger wehen. Also Kurs Giglio, knapp 80 Seemeilen mit einer Nachtfahrt. Bis in den frühen Morgen schwachwindig unter Segel, zeitweise ein rumdümpeln, dafür ist aber Ruhe im Schiff. Bis Capel Rosso, der markanten Südspitze der Insel mit Maschinenfahrt um dann bei aufkommenden Wind erneut die Segel zu setzen um die Ankerbucht Giglio Campese an der Nordwestküste anzusteuern. Nach einem Badetag vor Anker und einer windigen Nacht, jedoch ohne Schwell nehmen wir direkten Kurs auf Portoferraio. So fliegen wir mit 6kn vor dem Wind die 40sm um die Insel Elba herum. Patrice freut sich riesig über die Rückkehr ’seiner‘ Carissima nach 4 Wochen Segelreise.
Nach zwei weiteren Liegetagen bei böigem Wetter genießen wir ‚einfach segeln‘ vor Portoferraio und testen dabei die Aufmerksamkeit der Fährenkapitäne 😉
Am Samstag heisst es dann mal wieder packen und Abschied nehmen … Danke Carissima, Danke Peter&Sonja, Danke La Familia Buechi

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