Nachdem wir mit unseren bisherigen Mehrtagestouren die nähere Umgebung erkundet haben, geht’s im Juni 2022 bissi weiter weg. Verschiedene Reiseberichte haben uns inspiriert, den 3-Länder-Rundweg, den Peaks of the Balkans, kurz PoB, zu entdecken. Der Rother-WanderfĂźhrer berichtet von 10 Tagestouren zwischen 4 und 7 Gehstunden, fast beliebig mit Gipfelabstechern erweiterbar.
Wir wollen den PoB entgegen der im Rother beschriebenen Richtung und als Selbstversorger, mit dem Zelt erkunden und sind damit unabhängig von Etappenzielen und Unterkßnften. Allerdings dadurch mit 5kg mehr Gepäck auch langsamer.
Doch unsere Wanderung in der Grenzregion von Montenegro, Albanien und dem Kosovo beginnt beginnt nicht erst auf dem Balkan sondern direkt vor der HaustĂźr. Die Anreise mit Bus und Bahn Ăźber Wien, Zagreb, Belgrad und Podgorica nach Plav ist Teil unseres Abenteuers.
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Biwak rockt den Balkan – Geheimnisvolles Albanien | MDR.DE – Folge 4
Biwak rockt den Balkan – Geheimnisvolles Albanien | MDR.DE – Folge 5
Tag 1
Nach unserer Ankunft in Plav gegen Mittag, stärken wir uns in einem Cafe und statten der Border Police einen Besuch ab. Unsere E-Mail fĂźr das Permit ist natĂźrlich nicht angekommen, jedoch bekommen wir innerhalb 20Min neue Permits fĂźr den GrenzĂźbertritt ausgestellt. Gegen 1400 Uhr starten wir unsere erste Etappe. Ziel ist der See Hridzko Jezerko, anstrengende 1000hm in der Nachmittagssonne. Circa 1h vor dem See finden wir direkt am Weg eine komfortable SchutzhĂźtte bei Veliki Hrid, purer Luxus mit Tisch Bank und Schlafplätzen fĂźr 6 Leute. Wir beschlieĂen hier zu bleiben, da uns neben dem Aufstieg auch noch die Anreise in den Knochen steckt.
Tag 2
Super geschlafen bis kurz nach 6, der Plan war am See zu frßhstßcken. Im Abstieg, teils schneebedeckt, haben wir immer wieder den Weg verloren. Eine Einstimmung was uns auf den nächsten Etappen immer wieder begegnen wird.
Auf dem Weg nach Babino Polje treffen wir zwei deutsche MTB Fahrer die mit dem Bulli unterwegs sind und auch ein paar Etappen auf dem PoB wandern wollen. Ob wir sie wiedersehen werden?
Wir folgen der Beschilderung. Dies gestaltet sich mĂźhsam, da das queren der Furten wegen hohem Wasser nicht mĂśglich ist, also wieder zurĂźck nach Babino und dem GPS Track aus dem WanderfĂźhrer nach oben gefolgt, seitdem haben wir eine vierbeinige Begleiterin, wir nennen sie Pauline.
Unterhalb des Grenzsattels zum Kosovo finden wir einen wunderbaren Platz fĂźr unser Zelt. Kaum ist das Essen (Travellunch Nudeln mit Bolognese) fertig, beginnt es zu hageln. Wir machen es uns im Zelt gemĂźtlich, Pauline darf im Vorzelt liegen, sie mag auch kein Gewitter. Nach dem Essen gab’s noch einen heiĂen Fenchel Anis Tee.
Tag 3
Super erholt waren wir um kurz nach sieben wach, der Himmel ist ein bisschen bewĂślkt. Pauline war wieder nach Hause gelaufen.
Heute ist unser Ziel Gjvukai im Kosovo. Ein HÜhenweg mit vielen Seen und tollen Plätzen zum Rasten, Blumenwiesen mit Enzian, Schlßsselblumen, Krokussen und immer wieder Altschneefeldern erwarten uns. Nach dem Jelenka Pass ein augedehntes Schneefeld, das wir zum Glßck im Abstieg leicht ßberwinden kÜnnen. Eine Gruppe PoB Hiker aus Belgien kommen uns entgegen, die mßssen ßber den Schnee nach oben, kein Spass!
In der Nähe des Rugova Tales leider immer wieder viel Mßll entlang des Weges. Nach 9h sitzen wir in Gjvukai, gleich am Ortseingang, im Restaurant Shpella und trinken ein Peja Bier und hoffen auf eine Dusche und ein Zimmer.
Der Wirt spricht deutsch und hat ein zeitlang in Bremen gearbeitet und gewohnt. Wir bekommen fßr 40,-⏠ein ganzes Haus, die ersehnte Dusche, die Schlafräume oben nutzen wir nicht und schlafen im Wohnzimmer, da wo der Kamin Wärme spendet. Gerne nutzen wir den Fahrservice vom Restaurant zum Gästehaus.
Tag 4
Auch wenn wir trocken und warm geschlafen haben, wars trotzdem nicht besonders gut. DrauĂen ist halt doch was anderes. Um 0800 kommt unser Abholdienst zum FrĂźhstĂźck. Es gibt Omelett wahlweise mit Schinken oder Käse, Tomate, Gurke, TĂźrkischem Kaffee und Tee.
Um 0915 Start zur nächsten Etappe. Ein gut wanderbarer Fahrweg, dann ein steiler Pfad mit den bereits bekannten Baumhindernissen. Ab Dugaive setzt dann Regen ein. Seit der Ortschaft Drelaj haben wir wieder eine vierbeinige Begleitung „Drela“. Das Wetter verschlechtert sich zunehmend. Ungefähr 400m vor unserem Tagesziel, eine vermeintlich intakte HolzhĂźtte, hĂśren wir das BlĂśken einer Schafherde, na und wer passt hier oben auf die Tiere auf? Unser erstes Aufeinandertreffen mit zwei Herdenschutzhunden, den Ĺ arplaninac. Anzunehmen das bei weiterer Annäherung nach dem Knurren die nächste Eskalationsstufe folgt. Da wir wegen dem aufziehenden Nebel keinen Blickkontakt zu dem Schäfer aufnehmen kĂśnnen, machen wir lieber kehrt und weichen groĂräumig Ăźber einen steilen Wiesenhang aus.
Mitten im Gebßsch ein riesiger Haufen Bärenkot, na prima, nun haben wir die Wahl zwischen Schutzhund und Braunbär. Es regnet mittlerweile in StrÜmen, der Umweg kostet uns eine Stunde extra.
Die geplante ĂbernachtungshĂźtte am Fuss des Hajla ist vĂśllig verfallen und kommt nicht in Frage. Wir gehen ein paar Meter weiter den Berg hinunter und finden einen wunderbaren Platz zwischen zwei Bäumen mit freiem Blick auf die gegenĂźberliegenden Berghänge, welche morgen unser Ziel sein werden. Mittlerweile regnet es nicht mehr aber es windet ein bisschen. Wir kochen im Zelt und machen es uns gemĂźtlich. Der Abend Ăźberrascht uns mit einem wundervollen Licht und einem farbenfrohen Regenbogen. Wegen der Bären wird alles Essbare auĂerhalb vom Zelt gelagert, die Rucksäcke ziehen wir ein StĂźck am Baum hoch. Und wieder genieĂen wir die Ruhe am Berg und das allein sein in vollen ZĂźgen.
Tag 5
Nach einer ruhigen sternenklaren Nacht am FuĂe des Hajla haben wir nach einem feinen MĂźslifrĂźhstĂźck bei Sonnenschein den Abstieg nach Reke angetreten. Eine HĂźtte auf halben Weg hätte auch gut als Zeltplatz getaugt. Ein Schwatz mit einem albanischen Lehrer aus Oldenburg , einem Eis und Mokka im Restaurant Villa me quira ergänzen unseren Weg nach unten.
Auf der StraĂe zum Rugova Camp flattert uns ein Schwalbenschwanz um die KĂśpfe. So federleicht mĂśchten wir auch sein.
Im Restaurant Gryka bunkern wir Wasser und dann gehts 1200hm durch wunderschĂśnen Buchenbestand steil den Berg hoch. Auf halbem Weg treffen wir zwei deutsche Wanderinnen. Auch die werden uns noch einmal begegnen.
Während einer Rast sehen wir Hinterlassenschaften eines Bären auf dem Weg, diesmal ist er tatsächlich ganz in der Nähe … frag Bettina.
Geschafft haben wir ca 300hm pro Stunde und waren gegen 1700 am See Pusi i Magarewe, unserem heutigen Ziel. Wäsche waschen, wieder Wasser bunkern, den Karstbrunnen im See bestaunen, See umrunden, Zeltplatz suchen. Tausende frisch geschlßpfter Moskitos schwirren wie ein riesiger Drohnenschwarm ßber unseren KÜpfen. Direkt am Wasser zelten? Keine gute Idee.
Heute sorgt der Hobo fßr das Kochfeuer, es gibt Nudeln mit Pßree und Trockenfleisch. Es wird eine sternenklare aber kalte Nacht, hoffentlich ohne Bärenbesuch. Unser absolut bester Schlafplatz bisher!
Tag 6
Ein sonniger Morgen zum Frßhstßck am See. Bissi rumgebummelt, Geschirr gespßlt, KÜrperpflege, kurz nach neun brechen wir auf. Abstieg nach Milishevc ßber ein steiles Wiesenstßck mit Ausblick auf das gesamte Tal. Unten dann unsere erste kurze Pause am Denkmal fßr junge UCK Kämpfer. Wir sehen viele Baustellen fßr neue Touristen Hßtten.
In Roshkodol, gleich am Ortseingang werden wir von Achmed begrĂźĂt und gastfreundlich zum Kaffee eingeladen. Wir zĂśgern zuerst, lassen uns dann aber doch aus HĂśflichkeit drauf ein. Wir erfahren, Achmed ist ein ehemaliger Lehrer. Heute lebt der 74 jährige von 270⏠Rente mit seinen Ziegen und Rindern bescheiden in einer kleinen eher armen HĂźtte. Seine Familie hat das Dorf verlassen.
Von weitem hÜren wir am Ortsausgang einen Rasenmäher? Benzin fßr unseren Kocher! Ein Einheimischer der 35 Jahre in der Schweiz gearbeitet hat schenkt uns ein bissi Benzin. Dank Bettinas FranzÜsicher Sprachkenntnisse kommt es zu einer netten Unterhaltung. Nächstes Ziel: der Roshkodoli Pass auf 2250m.
Nach 2 notwendigen und 2 weiteren unnĂśtigen Flussquerungen, brrrr kaltes Wasser, fĂźhrt uns der Weg durch ein malerisches Tal immer direkt am Fluss entlang der sich tief eingeschnitten hat. Blumenwiesen und Unmengen von (zukĂźnftigen) Blaubeeren sowie einigen potentiellen Zeltwiesen. Wir wollen aber weiter auch wenn das Etappenziel heute wohl nicht erreicht wird.
Am Ende des Tales erwarten wir wieder einige Schneefelder.
Bevor uns das Wetter oder die Dunkelheit Ăźberrascht, suchen wir gegen sechs einen passenden Platz fĂźrs Zelt. Ein kleiner Sattel, direkt neben einem ehemaligen Beobachtungsposten oder auch Waffenversteck, gibt uns ein bisschen Schutz vor dem Wind. Hier oben ist es halt kalt um diese Jahreszeit.
Heute gibt es Beef Stroganov und einen Tee, zum Nachtisch Kaffee.
Tag 7
Nach einer wunderbar ruhigen Nacht, weckt uns die Sonne gegen sechs Uhr. Ein Ăbernachtungsgast zwischen den Rucksäcken hat wohl auch einen feinen Platz gefunden. Ausgesetzt weit weg vom Zelt konnte er uns nix mehr anhaben. Noch zu prĂźfen welche Art Mini-Skorpion das war. Gepackt ist heute nicht ganz so schnell … Wegen der Sonne đ -nbrille
Der Plan bis Mittag in Doberdol zu sein, ging nicht auf. Viele Schneefelder, die umgangen oder gequert werden mussten, bremsen unser Vorankommen. An der Kosovarisch Montenegrinischen Grenze trafen wir zwei Jäger … Männer mit Gewehren und Hunden, aus Babino Polje. Zwei der Hunde begleiteten uns bis hinter die Albanischen Grenze nach Doberdol. Dort haben sie es nicht Ăźber den Bach geschafft den wir wieder Mal barfuĂ queren mussten. Hoffen wir das die zwei Halbstarken wieder nach Hause finden.
Heute begegneten uns drei Hiker, davon eine Alleinreisende junge Frau aus Lettland, nur mit der Hängematte unterwegs. Tapfer!
In Doberdol ging unsere heutige Etappe zu Ende, wir wollten eh einen (halben) Ruhetag einlegen, Unterkunft finden wir bei Bashkimi. HeiĂes Dusche, Frisches Essen, Brot, Suppe, Pommes, Salat, Kaffee, kaltes Bier … Und ein richtiges Bett … Nicht das unseres bisher falsch war.
Tag 8
Heute, so der Plan, wollen wir bis kurz vor Valbona. Fast 2 Etappen, zu einem bewirtschafteten Zeltplatz, auch nach dem ‚Ruhetag‘ gestern ne ziemlich lange Strecke. Mal sehen ob die Etappe nach Tehti machbar ist. Wir haben gehĂśrt das die gesperrt sein soll, wegen Schneefeldern und das es auch schon Unfälle gegeben hat.
Gleich zum Start in Doberdol eine vermeintliche Flussquerung. Es sollte eine BrĂźcke da sein, doch die ist auch auf dieser Seite des Dorfes eingestĂźrzt. Wie schon einige Mal erlebt, ist einfach der Wasserstand der FlĂźsse zu hoch um trockenen Fusses auf die andere Seite zu kommen. Doch bevor wir die Stiefel wieder einmal ausziehen entdecken wir einen Steg, versteckt hinter einem kleinen HĂźgel, direkt am Anwesen. Ein Privatsteg sozusagen. Diesen Weg meinte also unser freundlicher Gastgeber.
Entlang des Weges immer wieder tolle Plätze mit genialem Blick auf die Berge. Freilaufende Pferde begegnen uns. Wo die wohl zu Hause sind?
Wir treffen eine Hikerin aus Ăsterreich die auch am 7.Juni ab Plav ihre Heimreise antreten will. Auch einen Kuckuck sehen wir, jeden Tag haben uns seine Rufe von Morgens bis Abends begleitet.
Unser Weg fßhrt durch wunderbare Eichen- und Buchenwälder und noch nicht wieder bewohnte und teils vom Winter in Mitleidenschaft gezogene Hirtensiedlungen.
Wir durchqueren Cerem, eine alte Siedlung mit teils verfallenen Häusern, eingebettet inmitten zum Teil steil aufragenden Felsmassiven und brodelnden Flßsse. Gaaanz viel Natur eben. Am Ortsausgang treffen wir wieder auf eine kleine Pferdeherde, sie nehmen denselben Weg wie wir, nur in die andere Richtung. Dem Leittier sind wir nicht geheuer und er oder sie fßhrt seine kleine Gruppe in einem sicheren Abstand um uns herum. Absolut unaufgeregt.
Der Abstieg nach Valbona, mit der âAbkĂźrzungâ sparen wir 5km Wegstrecke, sehr abenteuerlich. Ausgesetzt zugewachsen, ausgewaschene Rinnen waren zu queren … Super gemeistert! Gegen 1900 Uhr kommen wir ziemlich platt am Car Campground bei Rilindja, kurz vor Valbona an. Zelt aufbauen, duschen, eine Siebenschläfer-Familie schaut von oben zu đ Auch Deutsche aus Zwickau und Starnberg stehen hier mit ihrem Campermobil. Wir schwatzen ein bisschen. Nach diesem anstrengenden Tag sind wir Beide ziemlich durstig … und lassen den Trail noch einmal an uns vorbeiziehen.
Heute entstand die Idee dem heimischen Schwarzwaldverein mit einen Reisevortrag vom PoB zu erzählen, Bettina war begeistert đ
Tag 9
Nach dem verpacken der AusrĂźstung gibts einen extra Kaffee und kalte Cola vor dem loslaufen am Campingplatz. 4km Asphalt nach Valbona, die Sonne brennt, auch deutsche Urlauber haben kein Erbarmen und fahren an uns vorbei. Auf halber Strecke hat ein Brite der in Tirana arbeitet und in Stuttgart studiert hat, Erbarmen und nimmt uns die letzten Kilometer bis zum Ende der StraĂe mit. Der Aufstieg zum Valbona Pass fĂźhrt durch ein Schottertal und dann weiter in teils dichtem Wald, selbst dort oben gibt es noch kleine Campingplätze und Gästehäuser. Auf halber HĂśhe zum Pass eine Bar mit Bier fĂźr 5âŹ. Schnell ist klar hier gibt’s nur Kaffee fĂźr uns. Mit Peter, dem Betreiber einigen wir uns. Er stellt die Bialetti und wir den Kaffee, denn er hatte nur noch NescafĂŠ. Schon bald sitz er bei uns am Tisch, die Selbstgedrehten mit bestem albanischen Tabak aus Shkodra und einen Raki gehen aufs Haus. Aus der geplanten 5min Pause wurde eine Stunde.
Noch eine Stunde später waren wir dann auch schon am Valbona Pass. Es bleibt noch Zeit fßr einen Abstecher zum Gipfelkreuz.
Nun geht’s wieder abwärts, anfangs steinig, spärlich bewachsen von Bergkiefern später dann durch wunderbaren alten Buchenbestand zu unser Zeltwiese mit Ausblick oberhalb Theth. Auf halber HĂśhe noch eine kurze Pause an einem Restaurant, auch hier das Bier eher teuer. Von dem Schinken der an der Decke hängt lassen wir die Finger. Aber Wasser bunkern wir fĂźr unser Abendessen und FrĂźhstĂźck. Dann finden wir noch mitten auf dem Weg einen Rucksack mit Albanischen Pass, wir Ăźberlegen was damit tun. Stehen lassen oder mitnehmen. Zehn Minuten später kommt auch der Besitzer. Die Tasche ist wohl vom Esel gefallen. Wie vermutet finden wir den perfekten Platz fĂźr unser Zelt mit einer kleinen Feuerstelle. Hier muss schon mal ein Hirte gewesen sein. Das Abendessen gibts vom Hobo, Nudeln mit Rindfleisch und frischem Tee. Der Wind frischt auf und rĂźttelt am Zelt, das Wetter ist aber stabil gut. Wir hoffen auf eine ruhige Nacht.
Tag 10
Geschlafen haben wir wie zwei Babys bis zum Morgengrauen. Wieder einmal geweckt vom Amselgesang und den wärmenden Sonnenstrahlen.
Der Kocher hat bissi Probleme mit dem âRasenmäherbenzinâ, also musste zum FrĂźhstĂźck der Hobo ran und unser Wasser fĂźr Kaffee, Tee und MĂźsli aufkochen. Kurz nach acht starten wir dann Richtung Theth. An einem Campingplatz mit Restaurant vorbei und dann nach Norden abgebogen vorbei an verstreuten Häusern von Teth. Ein erfrischender Fluss aus den Bergen bietet Gelegenheit Geschirr zu spĂźlen, Wäsche iund uns selbst zu waschen. Auch wieder wieder ein Tag der kleinen Pausen. Kaffee und Cola bei ‚Ded Kola‘ und dann weiter durchs teilweise unterspĂźlte Flussbett. Noch ein kurzer Stop bei ‚Taxi Kroni‘ mit Chips und Korca Bier, ein Blondes ein Dunkles. Alles fĂźr 6Euro + 200lek Trinkgeld weil das Benzin so teuer ist đ
Es folgt der steile Anstieg zum Pejes Pass auf HĂśhe 1700 in sengender Sonne. Wasser hatten wir genug, der Rucksack immer leichter und die Stimmung prima. Der Weg ist nicht zu verfehlen und gut beschildert. Imposantes Panorama in alle Richtungen.
Kurz vorm Pejes Pass zwei bekannte Gesichter von Etappe 2 bei Babino. Stephan und Anna (die Mountainbiker) haben sich dann doch zwei Etappen vorgenommen und wollten bis Valbona. Freudiges Wiedersehen auf dem Rundtrail. Zeit um ein paar Minuten zu schnattern und Erlebnisse auszutauschen.
Abstieg Ăźber vom Eis geschliffen FelsblĂścke zur nächsten Hirtensiedlungen kurz vor der Montenegrinischen Grenze. Leider sind alle HĂźtten verlassen und verfallen, auch keine ‚Bar‘ mehr. Wasser haben wir dann doch noch oberhalb einer Viehtränke gefunden. Es war so leise in dem Tal, das wir das Wasser ‚erlauscht‘ haben. Dort kĂśnnten wir zwei Finken beobachten, gesungen haben sie wunderschĂśn, kĂśnnten Distelfink gewesen sein. Weisser Schnabel gelber Bauch roter Kopf. Platz fĂźrs Zelt zu finden war bissi schwierig weil KarstlĂścher die Wiese in eine Kraterlandschaft verwandelt haben. Steinschlagsicher finde wir dann doch noch eine Ebene Stelle direkt am Trail mit wunderbarer Aussicht auf die uns umgebenden Berge. Holz ist schnell gesammelt und der Hobo angeheizt. Es wird wieder lecker gekocht wie jeden Abend bei uns. Nun endlich haben wir mal Zeit fĂźr ein richtiges Lagerfeuer, wenn auch klein. Fledermäuse flattern um das Zelt und Pfeifen uns die Ohren voll. Unser treuer Begleiter, der Kuckuck gibt auch bald Ruhe, dafĂźr gibt’s heute Käuzchen und Rabengeschrei.
Halb zehn verschwinden wir dann hundemĂźde im Schlafsack und warten auf den grossen Regen, am Nachmittag hatte es schon Mal gedonnert.
Tag 11
Unser erster Wegpunkt fĂźr heute ist der Schlangensee. Laut Rother ist dieser See meist trocken doch nicht um diese Jahreszeit. Kurz darauf treffen wir die zwei Wanderinnen vom Tag 5. Sie sind auf dem Weg nach Theth um dann Ăźber Tirana heimzufliegen.
FĂźr unsere Mittagspause rasten wir beim Restaurant Grilja in Vusanje mit Serbischem Bier Jelena und Fli (geschichtet Crepes mit Käse Schmand FĂźllung) Salat und Brot Nebenan verschwindet der Fluss in einem Wasserfall rauschend im Boden, um ein paar Kilometer später bei den Ali Pasha Quellen wieder aus dem Berg zu sprudeln. Bei den Ali Pasha Quellen finden wir einen perfekten Platz zum Wäsche waschen und wir nehmen uns Zeit fĂźr ein kĂźhlendes FuĂbad in brunnenkalten Wasser direkt aus dem Berg.
Die Orte Vusanje und Gusinje sind nicht besonders sehenswert aber es gibt einen Supermarkt mit leckerem Eis. Das eben Ăźber uns hereinbrechende Gewitter mit Starkregen sitzen wir bei einer Pizza Vesuvio aus und beobachten die hier brĂźtenden Schwalben bei ihren halsbrecherischen FlugmanĂśvern.
Kurz nach der Ortschaft beginnt der sanfte Aufstieg nach Zagrade. Ca 1km vor unserem geplanten Zeltplatz nutzen wir einen Brunnen am Wegesrand um Wasser zu bunkern, so wie immer. FĂźr Abends und morgens. Direkt nebenan ein Mann am Wiese mähen, auf herkĂśmmliche Weise mit einer Sense und eine junge Frau an seiner Seite. Wir kommen gleich ins Gespräch und schon wurden wir deutlich zum Kaffee eingeladen. Daraus wurde dann ein Abendessen, ein Telefongespräch mit dem Cousin aus Sindelfingen und wir durften Gast in ihrem Haus sein. Familie Ĺ efkija, Malagic, seine Frau, Tochter Sanella und Sohn Sanel. Geschlafen haben wir dann im Dachgeschoss auf einer Matratze, zum GlĂźck gut geschĂźtzt da es in der Nacht noch einmal heftig geregnet hat. Auch wenn’s bissi verqualmt war vom Ofen im Erdgeschoss waren wir sehr dankbar Ăźber diese Einladung. Unterhalten haben wir uns mit Google translate, war bissi anstrengend aber unsere einzige MĂśglichkeit, da keiner der Familie deutsch oder englisch sprach. Geredet haben wir Ăźber ihre Arbeit mit den Tieren, die Familie und unsere Tour durch den Balkan. Ein Geschenk diese wunderbare gastfreundliche Familie kennengelernt zu haben. Es gab Käse, Gurken, Kaffee, Tee, Ăpfel und Orangen, auch gekochte Eier mit warmer Milch. Sie haben alles mit uns geteilt, auch wenn man das zurĂźckhaltend sein sollte, da sie auch das Wenige mit ihren Gästen teilen. FĂźr uns der Himmel auf Erden, denn der heutige Tag war wirklich ein lazy day im Vergleich zu unseren anderen Tagesetappen.
Tag 12
Auch wenn wir eine lange Etappe nach Plav vorhaben, kommen wir eher später weg. Unsere Gastgeber lassen uns erst nach einem ausgiebigen FrĂźhstĂźck mit frischen Pfannkuchen gehen. Das war die Bedingung fĂźr das von uns gewĂźnschte Erinnerungsfoto mit Ihnen. Rasch kĂśnnen wir HĂśhenmeter machen auch wenn’s nach unserem lazy day nicht so flĂźssig läuft. Die Regenschauer der Nacht und die Sonne am Morgen bescherten uns einen anstrengenden Aufstieg zur Katun Ravna, eine der vielen verlassenen Hirtensiedlungen. Kurze Pause am Zwischenziel und dann weiter zum Visitor (Bandera). Der Einstieg am Sattel beginnt zunächst weglos durch Bergkiefern und bodendeckende Blaubeersträucher, wir halten uns immer auf dem BergrĂźcken nach oben bis kurz vorm vrh Samina, Vorgipfel des Bandera. Eine bewirtschaftet HĂźtte gab’s nicht, also entscheiden wir uns fĂźr eine kleine Snackpause mit Kaffee mit Pfannkuchen und Kuchen von unserer Gastfamilie. Das Idyll trĂźgt, langsam wird’s dunkel um uns herum, einzelne Tropfen die gleich wieder verdampfen fallen vom Himmel. Nach einer guten halben Stunde brechen wir zum Gipfel auf. Nochmal Karte checken denn wir mĂźssen ein Schneefeld umgehen, Ăźber ein Schotterfeld leicht absteigen um dann im Zickzack zum Gipfel aufzusteigen. Ein Steinadler schwingt sich vor uns in die LĂźfte. Die ersten Gewitterzellen ziehen mit Abstand vorbei, wir beeilen uns trotzdem … damit waren wir gut beraten, wie sich kurze Zeit später herausstellt. Kaum oben angekommen rĂźcken die folgenden Gewitter bedrohlich nah ran. WindbĂśen fegen uns fast vom Grat, Blitze zucken in der Nähe, nicht ganz unkritisch. Am Gipfelkreuz gehen wir zĂźgig vorbei und beginnen den Abstieg. Bettina fĂźhrt den „Notabstieg“ an. Eine prächtige Hornviper kreuzt unseren Weg. Der Regen setzt ein, Zeit fĂźr die Regenjacken, Hose braucht’s noch nicht, denken wir … folgenschwere Fehlentscheidung. Keine zwanzig Minuten später rauscht das Gewitter direkt Ăźber uns hinweg, mit Hagel und BĂśen. Wir sind binnen Minuten durchnässt, aber froh das Gewitter Ăźberstanden zu haben. Eine SchutzhĂźtte wäre hier oben eine sinnvolle Einrichtung. Weiter geht der Abstieg im Dauerregen, durch teilweise wegloses Gelände, immer wieder ist der Weg durch umgestĂźrzte Bäume versperrt, Markierungen fehlen oder der Weg ist zugewachsen. Auch Bärenkot liegt auf dem Weg, sie sind immer noch in der Nähe. Wir glauben nicht mehr daran bei Tageslicht anzukommen. Mittlerweile steht das Wasser in den Schuhen … die Sache mit den Regenhosen.
Immer noch auf HĂśhe 1600 stapfen wir pitschnass durch den Wald nach unten. Das GPS hilft uns einigermaĂen den Kurs zu halten. Immer wieder rutschige Ăste und Steine unter dem Laub, jeder darf Mal … Gegen 1800 erste Hoffnung doch noch bei Tageslicht nach Plav zu kommen, wir sehen die ersten Häuser.
Um sieben erreichen wir dann die StraĂe und halb acht sind wir dann am Ziel unseres PoB angekommen, der Campingplatz Lake View. Nur heute haben wir keine Lust mehr auf Camping und nehmen uns ein Zimmer mit heiĂer Dusche, eine Flasche Rotwein und nutzen jeden Haken im Zimmer um unsere Sachen zum trocknen aufzuhängen. ErschĂśpft aber glĂźcklich schlafen wir so gut wie lange nicht mehr.
Tag 13
Da wir scneller unterwgs waren als gedacht, gĂśnnen wir uns einen freien Tag am See in Plav. Der Tag beginnt mit einem feinen FrĂźhstĂźck mit Omelett und Brot und Wurst und zwei Tassen Kaffee im Hotel Lake View … Mittagsschläfchen auf der Wiese neben dem Zelt … Spaziergang am See und Baden in klarem und ziemlich kalten Wasser, auch einen Sprungturm gab’s đ
Anschliessend Bummeln durch die Gassen von Plav, hist. WachtĂźrme anschauen ‚RedĹžepagiÄa kula‘, einkaufen … Wein und Chips zum Abendessen. Beim Bäcker was SĂźĂes, und wieder haben wir so lange gebummelt das uns ein ausgedehnter Regenschauer keine 400m vorm Campingplatz festsetzt. Besser wäre jetzt im trockenen auf der Terrasse bei einer Tasse Kaffee dem Unwetter zuzuschauen.
Doof nur das unsere Socken und Schuheinlagen immer noch ‚zumTrocknen‘ drauĂen hängen.
Zwei Karlsruher mit einem Ford Transit holen sich bei uns aktuelle Infos Ăźber den PoB und wollen dann morgen die 7 Tage Runde ohne den Kosovo gehen … ob die ahnen was fĂźr ein Wetter sie die nächsten Tage erwartet? Wir tauschen uns mit zwei belgischen Hikern aus die den PoB auch heute beendet haben. Viele Parallele Erlebnisse.
Heute ist Zeit fĂźr AusrĂźstungspflege. Unsere Paltznachbarn aus ThĂźringen helfen uns mit einer BĂźrste fĂźr die Schuhe die sehen ziemlich mitgenommen aus, Schlamm und Waldboden vom Vortag.
Die letzte Portion Travellunch und Instant Nudeln werden am Abend vertilgt, wir wollen kein unnÜtiges Gepäck fßr den Rßckweg undkeiner der Hiker brauchte etwas. Gegen elf sind wir im Bett und schlafen auch gleich.
Tag 14+15
Frßhstßck im Lake View, ähnlich opulent wie am Vortag. Zelt einpacken denn gegen Mittag ist schon wieder Regen angesagt. Wir hatten auf unserer Tour ziemlich Glßck mit dem Wetter, das realisieren wir jetzt erst richtig.
Nun Regnet es schon seit zwei Stunden. Die Hiker aus Karlsruhe werden gleich an ihrem ersten Wandertag patschnass. Wir nutzen die Zeit zum Buchen der Unterkunft in Zagreb, dort wollen wir noch eine Nacht bleiben. Pßnktlich fährt unser Bus nach Podgorica, derselbe Fahrer wie vor zwei Wochen. Und wieder hoffen wir auf funktionierende Bremsen auf dieser kurvenreichen Strecke.
Keine zwei Stunden später Vollsperrung der schmalen Bergstrasse wegen Unfall, bis die Kripo das alles vermessen und fotografiert hat vergehen zwei Stunden und wir kĂśnnen weiter. Alles ohne Aufregung solange wir unseren Zug in Podgorica bekommen. Immer fast parallel zu der Bahnstrecke die wir später wieder Richtung Norden nach Belgrad fahren werden, allerdings im Schlafwagen und bei Dunkelheit. Kurz vor dem Ziel ein Stopp mit dem wir erst nichts anfangen kĂśnnen, dann hält ein groĂer Reisebus neben uns und die Passagiere werden ausgetauscht. Jetzt ist klar, die Bus Firma Elan versucht den Fahrplan zu korrigieren. Kein schlechter Tausch fĂźr uns, ein komfortabler Tausch.
In Podgorica angekommen bleibt noch genĂźgend Zeit fĂźr den Ticketkauf, das Schlafabteil fĂźr zwei fĂźr 74âŹ. Wir sind Happy. Noch ne ‚kleine‘ Pizza und ein feines Risotto beim Bahnhofsimbiss -absolute Empfehlung! ĂźberbrĂźckt die Zeit bis unser Zug aus Bar quietschend am Bahnsteig hält. Noch bevor das herannahenden Gewitter Podgorica erreicht, verlassen wir Podgorica in Richtung Belgrad und fahren in die Nacht hinein. Unser Schlafabteil lässt sich nicht verriegeln, der Betreiber empfiehlt das ausdrĂźcklich fĂźr die Nacht. Wir wechseln das Abteil und schlafen jetzt im ersten Wagon im Abteil Nr2. Der Zugbegleiter klappt ins noch die dritte Pritsche hoch, so kĂśnnen wir oben sitzen und in der Dämmerung die vorbeiziehende Landschaft genieĂen -sofern nicht einer der zahlreichen Tunnel die Sicht verhindert. Die MĂźdigkeit kommt schnell nach Rotwein und Brezeln, noch vor der Grenzkontrolle schlummern wir weg. Gegen elf dann der Check an der MNE Grenzstation Bijelo Polje. Iwann geht’s dann weiter, wir schlafen wieder und denken das war’s dann mit Kontrollen. Kurz nach Mitternacht dann der Stopp auf der serbischen Seite in Bjelopoljska. Im Halbschlaf kramen wir nach unseren Pässen, alles ist schnell und hĂśflich erledigt.
Wir werden durch die Nacht geschaukelt, tief und fest schlafen wir in mitgebrachter Seidenbettwäsche (unser HĂźttenschlafsack). Zähneputzen, Plumpsklo nutzen, Sachen zusammenpacken … nach Fahrplan hätten wir schon seit einer Stunde in Belgrad sein mĂźssen. Aber der dient eher zur groben Orientierung.
Kurz nach halb acht sind wir dann da, auf direktem Weg ins MyDan zum FrĂźhstĂźcken, dieses Restaurant kennen wir von der Hinreise. Doppelter Espresso und ein Omelett mit Käse. Langsam im Tag ankommen, Reisepläne checken, E-Mails schreiben. Um kurz nach zehn spazieren wir in Richtung Busbahnhof, ca 2,5km durch die City. Bus und StraĂenbahn reizen uns gerade nicht. Belebte StraĂen, GroĂbaustelle und Menschen Gewusel bis zum alten Bahnhofsgebäude mit einer Lokomotive aus dem Jahr 1943 und der imposanten Statue des Stefan Nemanja. Ein lohnender Weg wenn man wenig Gepäck dabei hat -so wie wir đ
Nun noch ein kurzer Ausflug in Serbische ‚BĂźrokratie‘ oder auch GeschäftstĂźchtigkeit:
Kein Kiosk nimmt Euro oder Kreditkarte, wie abgesprochen Ăźberall dieselbe Antwort, dabei wollen wir nur ein Wasser und ein Eis. Also Wechselstube, 5⏠= 500 Dinar. Wir schlendern vor uns hin … haben ja Zeit. Zugangscheck am Bahnhof… man braucht ein Ticket zum Betreten … und 380 Dinar đ Also wieder Wechselstube, jeder verdient ein bisschen. Tickets erworben und die Info das am Steig 22 unser Bus wartet, easy. Nur kein Busfahrer zu sehen. Noch rechtzeitig merken wir es ist Steig 20, auch ein Sirmium Bus. Gepäck verladen, noch 5min bis zur Abfahrt … Puhhhh, geschafft. Ca 20 Leute im Bus, Klimaanlage funktioniert … Alles prima!
Bis zur serbischen Grenze flutscht die Fahrt. Einer der Vierbeinigen GrenzschĂźtzer findet besonderes Gefallen an einer unser Mitreisenden. Sie denkt er will spielen, setzt sich aber vor sie und geht auch nicht mehr weg bis seine zweibeinigen Kollegen sich um die junge Frau ‚kĂźmmern‘. Uns beschert es 1,5h Wartezeit, da Flixbus wohl niemanden hängen lässt. Alle Reisenden ertragen die Verspätung gelassen, auch weil vielleicht niemand einen Anschluss in Zagreb geplant hat. Doch am nächsten Busbahnhof muss sie dann doch den Bus verlassen.
Ankunft in Zagreb gegen sieben. Da wir uns schon gut auskennen ist der Weg zur Unterkunft bekannt. Zoran, unser Vermieter, kommt zeitgleich mit uns dort an, kurze Einweisung in die Funktion der TĂźrĂśffner zum Zugang zur „Kellerwohnung“ klein aber fein, sauber und funktional. Duschen umziehen und los zum Essen. Da das erste angesteuerte Restaurant nicht mehr existiert gehen wir kurzerhand in das von der Hinreise in sehr guter Erinnerung gebliebene ‚Purger‘ auf der anderen Seite des Parks, keine 10 min FuĂweg. Zuerst ein Bier bestellen und dann wieder vor der Qual der Wahl der reichhaltigen Karte. Es wird Tintenfisch Risotto mit gegrilltem GemĂźse und Weingulasch mit Salat. Alles wieder sehr sehr lecker. Nach dem zweiten Bier sind wir kugelrund und schlendern in unsere Kellerwohnung.
Tag 16
Geweckt vom Lärm der StraĂe, das Fenster ist auf dem selben Niveau wie der BĂźrgersteig, scheint die Nacht vorbei … Fenster zu und weiterschlafen, wir wollen erst gegen halb zehn zum Bäcker frĂźhstĂźcken gehen. Einen Tee und eine Tasse Kaffee aus der TeekĂźche zum Tagesstart. Bäcker Korica, eine StraĂe weiter. Sehr leckere Cruffins und Croissants … Schon wieder kugelrund und Happy.
Wir sitzen noch eine Stunde am Springbrunnen im Park und gehen dann auf die Suche nach der EinkaufsstraĂe die sich im Untergrund versteckt. Eine unscheinbare Treppe fĂźhrt hinunter und ein munteres Menschentreiben begrĂźĂt uns. Chips, Wein, frisches Obst und Gummibärle fĂźr die Reise werden gekauft.
Am Bahnsteig noch ’schnell‘ einen Espresso, wir haben noch 30 min bis zum Zug. Nur bezahlen wird mal wieder schwierig, keine Kreditkarte nur Bar in Kuna. Die Wechselstube hat geschlossen. Eine nette Dame vom Nachbartischhilft uns eine andere Wechselstube im UG zu finden. Schnell sind 10 ⏠gewechselt und wir kĂśnnen unseren Kaffee bezahlen.
Fast pĂźnktlich fährt unser Zug ab. Mit offenem Fenster lässt sich’s gerade so aushalten. Wunderbare Landschaft zieht vorbei, die Siedlungen werden sauberer und gepflegter. Bis Ljubljana ist auch der Zug leer und hat auch die Verspätung wieder aufgeholt. Wir haben nur 8min in Villach zum umsteigen. Alles easy, auch der RJ war bissi verspätet. Gut das wir reserviert haben, diesmal bestehen wir auf unserem Sitzplatz. PĂźnktlich auf die Minute in Salzburg angekommen, direkt zum City Bräu, keine 5 Minuten vom Bahnhof. Hier gibt’s echtes Wiener Schnitzel und ein frisches Bier. Wir haben Zeit bis Viertel nach neun, also chillen und genieĂen. Der RJX rauscht mit 20 min Verspätung in Salzburg ein, auch dieser Zug ziemlich voll. Wir mĂźssen wieder auf unserer Reservierung bestehen, auch wenn der Typ ’not amused‘ erscheint und gestresst wirkt … PrĂźfung morgen und nichts gelernt? MĂśglich.
Chillen … Damit ist es an der deutschen Grenze dann schnell vorbei! Erneute Passkontrolle, Maskenpflicht … einige mĂźssen den Zug verlassen weil iwas mit den Pässen nicht stimmt. Willkommen im Chaos Land Deutschland…. bloĂ nicht anstecken lassen von diesem Irrsinn … Oooohhhmmmm!
Schlussendlich in Mßnchen knapp 80 min Verspätung, dank den deutschen BehÜrden in bewährter Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn. Aber der ICE nach Ulm wartet und wir sind dann doch fast pßnktlich zu Hause. Gegen 2 Uhr morgens endet unser Balkan Abenteuer.