🐾 Wanderwolfs Reise Blog

Schlagwort: KST

Zieh nicht den Stöpsel

Nun endlich auf den höchsten Gipfel der deutschen Alpen. Früh morgens von Ulm mit dem Zug zum Eibsee, eine kurze Einkehr an der Alm bevor wir den Aufstieg zur WNH angehen. Mal mehr mal weniger steil über sommerliche Skipisten und Waldwege, später kraxelnd, bis wir gegen vier die auf 2220m gelegene WNH erreichen. 15Min später setzt der angekündigte Regen ein, der erst nachts um elf nachlässt. Zeit genug den vor uns liegenden Stopselzieher abzutrocknen. Zum Abendessen gibt es Geschnetzeltes mit Nudeln, einfach aber lecker!
Der Wecker klingelt um fünf, 30min später sind wir unterwegs zum Gipfel. Über ein kleines Geröllfeld welches noch im Dunkeln liegt, erreichen wir den Einstieg zum Alpinpfad nach oben. Einige Sicherungen im unteren Bereich nach wie vor lose, weiter oben streckenweise neu verdrahtet.
Nach knapp 3h am Gipfel, und wieder das Plateau fast für uns allein 😃. Kleine Brotzeit, ein GC an der alten Bergstation der Tiroler Bahn und dann den mittlerweile vollkommen überlaufenen Abstieg zur Knorrhütte, wo wir am Nachmittag ankommen. Noch zu erwähnen das „wohltuende“ Bad im Gletschersee am Platt 😂

Unser Rückweg startet halb acht hinunter ins Reintal, ein wunderbares Plätzchen zum Frühstücken finden wir nach einer Gehstunde. Porridge und frischer Espresso 🥰. Weiter führt uns der Weg zur Quelle der Partnach an der Reintalangerhütte vorbei (stempeln und GC vergessen) bis zur Bockhütte. Zeit zum vespern und ein kurzes Nickerchen im Schatten. Ausgeruht nehmen wir den letzten Abschnitt bis und durch die Partnachklamm unter die Stiefel. Um kurz vor sechs stehen wir dann am Bahnsteig in GAP und lassen auf der Rückreise unsere Tour noch einmal geistig passieren. Es war wunderschön ⛰️🥰

Via delle Bocchette

Auch diese Tour stand schon lange auf unserer Wunschliste. Eine Kombination aus Eisenweg, Bergwandern und Hüttentour. Genau richtig für Juli 2023, denn der letzte Klettersteig lag tatsächlich schon wieder 2 Jahre zurück.
Die ‚Ferrata di Bocchette‘, ein Klassiker in der südlichen Brenta führt uns von Madonna di Campglio mit der Seilbahn zum Rif.Stoppani. Von dort starten wir unsere 5-Tages-Tour. Die Etappen gehen wir mit ausreichend Reserve, zeitlich als auch wetterbedingt. So richtig wissen wir ja nicht was uns ‚da oben‘ erwartet. Altschneefelder, Gletscher, Wetterumschwünge? Also Bergstiefel, Grödel, Helm, Sicherungsgerät, Stöcke, eine Notfallausrüstung und entsprechende Bekleidung für eine Hochgebirgstour. Auch wenn wir sehr früh in der Saison dran sind haben wir alle Hütten vorsorglich reserviert. Nachdem es bei unserer Anreise noch wie aus Eimern geregnet hat, erwartet uns die folgenden Tage eine eher stabile Wetterlage. Im Laufe der Tour entscheiden wir uns dennoch jeweils für die leichtere Variante. Absolut die richtige Wahl, jeder Tag ist ein Berggenuss vom Feinsten. Nicht allzuviel Höhenmeter kombiniert mit Klettersteigen entlang der ‚Jahrmillionenbänder‘ hoch oben und Abends eine warme und trockene Berghütte. Die Orientierung fällt leicht, selten geht es auch mal weglos voran, da hilft dann aber das GPS auf dem wir den Track vorbereitet haben.
Die tatsächlich anstrengendste Etappe war dann der Rückweg vom Rif.XII Apostoli nach Madonna di Campglio. Der Abstieg ist anfangs stufig und führt dann weiter durchs Val d’Agola zurück zum Ausgangspunkt.
Am Ende hatten wir dann 35 km Wegstrecke und ca. 3000 Höhenmeter auf dem Tacho, davon 800hm im Aufstieg mit der Seilbahn

Klettersteige am Gardasee

Nach zehn Tagen auf dem Wasser zog es uns dann doch wieder in die Berge. Basislager war wieder einmal Arco mit seinem hübschen Campingplatz, fast schon speziell für Kletterer. Heuer sogar mit Schwimmbad, HotPods und Sauna 🥰. Wir hatten folgende Topos vorbereitet:

  • natürlich zum Einstieg den Colodri, gleich neben dem Zeltplatz
  • den Sentiero attrezzato Gaetano Falcipieri mit seinen 52 Tunneln
  • den Gerardo Sega in der Nähe des Monte Baldo
  • und den Cima Rocca in Richtung Ledrosee

Alle KST eher leicht bewertet was die Technik betrifft, der Gaetano Falcipieri nur durch seine Länge (mit Pausen und Rückweg immerhin 10h) etwas schwieriger. Begangen haben wir dann nur die ersten beiden, in Arco spazieren und Eis essen oder am Ufer des Gardasees Cappuccino trinken ist doch auch schön 😉

Klettersteig Lachenspitze

Als Basislager für diesen KST dient die Landsberger Hütte. Von dort in 20min bis zum Einstieg an der Nordwand der Lachenspitze.

Direkt am Einstieg ist ein minimaler Überhang zu meistern der aber eher die Schwierigkeit C aufweist. Die Routenführung erfordert immer mal wieder Armkraft, aber nie über längere Passagen. Oft gibt es Stellen an denen man den grandiosen Tiefblick auf die Seen geniessen kann. Mit ganz viel Glück spielt das Alphorn von der Landsberger H.

Nach 2h und 265 überwundenen Höhenmetern ist das Gipfelkreuz der Lachenspitze bei 2130m erreicht.

Geklettert im Spätsommer 2019 bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 15°C

Klettersteige im Ötztal

Bergwandern, Klettersteige gehen und Camping passen doch einfach wunderbar zusammen, meint ihr nicht auch? Das Ötztal bietet dazu alle Möglichkeiten. Ob direkt am Eingang zum Ötztal, noch im Inntal gelegen, die „Geierwand bei Haiming“, der „Stuibenfall“ bei Umhausen, oder der „Lehner Wasserfall“ bei Längenfeld bis zum „Zirbenwald“ in Obergurgl. Schier unbegrenzte Möglichkeiten für Einstieger und Fortgeschrittene und für Familien mit Kindern.

Hier einige Impressionen aus den Jahren 2017 und 2018, in denen ich mit meiner Tochter Chiara, damals 14, so ziemlich alles geklettert bin was es dort gibt.

Klettersteige am Achensee

5 Gipfel an zwei Tagen

Angefixt vom Klettersteigen im Vorjahr folgte nun die erste größere Klettersteigtour im Rofangebirge. Die sogenannten 5-Gipfel-Klettersteige, oberhalb des Achensees, mit der Heidachstellwand, dem Rosskopf, der Seekarlspitze, dem Spieljoch und zuletzt dem Hochiss, allesamt imposante 2000er, sind unser Ziel.

Basis ist die Erfurter Hütte, der Aufstieg verlangt ein bisschen Kondition und stimmt auf das kommende Bergerlebnis ein. Wer spät dran ist, kann auch die Bergbahn nehmen.

Alle fünf Klettersteige an einem Tag sind für uns als Einsteiger zu viel. Wir haben dafür zwei Tage eingeplant, eine absolut richtige Entscheidung. Denn diese Tour ist nicht nur Klettersteig, sondern auch wandern über wunderschöne Bergwiesen mit fantastischen Aus- und Tiefblicken, die uns ab und an innehalten und genießen lassen. Nicht zu vergessen die immer wieder gemütlichen Hüttenabende wenn die Tagesausflügler mit der letzten Bergbahn ins Tal gerauscht sind 😁

Schwierigkeiten erwarten uns im Bereich C, Teilpassagen auch D. Dabei sind nicht immer nur einige Kletterpassagen schwierig, gerade bei feuchter Witterung ist auch auf den Zustiegen besondere Aufmerksamkeit gefordert. Wir hatten jedoch super Bergwetter, nur die Südexposition an einem Nachmittag war nicht die beste Idee 😰

Hindelanger Klettersteig

Kennt ihr das auch? Ein tolles Erlebnis hat bei euch so viel Eindruck hinterlassen, das ihr dran bleiben wollt und noch mehr davon braucht?

So erging es mir mit den berühmten Eisenwegen der Alpen. Nachdem ich im Juni 2014 mit einem Freund bei der Alpinschule Oberstdorf eine geführte Klettersteig Tour über dem Mindelheimer KST gebucht hatte, war so ein positives Erlebnis geschaffen. Also dran bleiben und im September gleich noch den Hindelanger Klettersteig bezwingen.

Um einen „Höhenvorsprung“ vor der Gruppe zu haben, sind wir am Vortag der Tour bereits zum Edmund-Probst-Haus unterhalb des Nebelhorns aufgestiegen. Ein Probeeinstieg in den KST am selben Abend wurde uns allerdings durch Nebel und leichten Graupel vereitelt.

Die Übernachtung auf der Hütte war schon wegen der ungewohnten Höhe eine gute Idee. So konnten wir am nächsten Morgen noch vor der ersten Bahn zum Gipfel aufsteigen und dort auf unsere Gruppe warten. Der Kreislauf war damit gut akklimatisiert und wir waren ganz gespannt auf das was wir heute erleben werden.

Am Einstieg zum KST gings dann erstmal die Himmelsleiter hinauf und über teils ungesicherte Gratpassagen von Gipfel zu Gipfel immer weiter einen der längsten Klettersteige der Bayrischen Alpen dem ‚Großen Daumen‘ entgegen. Auch wenn wir nicht sonderlich langsam waren entschied die Gruppe dann jedoch diesen Gipfel nicht mehr mitzunehmen. Aussteigen aus dem KST ist an 5 Stellen möglich, die letzte nutzen wir und es ging stolz wie Oskar zurück zur Hütte. Und schon hatten wir in unserem Gipfelbuch den zweiten KST stehen und nicht irgendeinen, sondern den ‚Hindelanger Klettersteig‘ bei Oberstdorf. Wer weiß wie viele noch folgen werden …

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